Also ja...

Begonnen von Takeshi, 04. August 2006, 13:45:48

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hide

dann sollten sie ja wenigstens rechnen können.

Ich glaube dass Hochschulzulassungen zu leichtfertig vergeben werden. Das nicht jeder praktische Erfahrungen mit Elektronik hat, kann man nicht verübeln, man setzt kein Vorwissen in so einem Studium vorraus, aber man kann sorgfältiges Arbeiten verlangen.

Takeshi

#2731
Und das sind dann die Leute, die sich beschweren, dass die böse Industrie nicht genügend Ausbildungsstellen anbietet, nur die besten nimmt und sie selbst keine Stelle finden.

Zitat von: hide am 11. April 2011, 23:44:47
Ich glaube dass Hochschulzulassungen zu leichtfertig vergeben werden.

Meine Meinung, und zwar bei allen Abschlüssen. Daher bekommt man mit einem Hauptschulabschluss auch nichts mehr, im Gegensazu zu früher.
Noteninflation.

hide

das hab ich ja während meiner Berufsfachschule gesehen, da waren wirklich wenige die wirklich verstanden haben was einem beibgebracht wurde, aber abgeschlossen haben fast alle.

aber was will man erwarten? bei nem so unbeliebten Studiengang wie Elektrotechnik kann auch die hinterletzte Nulpe mit ner 4,0 Fachhochschulreife studieren gehen und dann Sprüche bringen wie "wofür brauch ich komplexe Zahlen für Elektrotechnik" (Originalzitat) bringen

Takeshi

Ja, komplexe Zahlen sind völlig überbewertet ;D
Aber das an sich ist es ja noch nichtmal. Wer schon mit den eher einfach zu verstehenden komplexen Zahlen nicht klar kommt, wie soll der mit dem anspruchsvollerem Rest klar kommen? Komplexe Zahlen ist erstes Semester, Grundlagen. Das hab ich ich schon vorher in der Schule gehabt. Da kommen dann aber noch mindestens 5 Semester.

hide

schlimm ist doch, das so ein Studium nur noch wenige ernst nehmen, auf lernen hat keiner Bock, alle wollen nur so früh wie möglich nach hause, wer den Stoff nicht versteht gibt dem Dozenten die Schuld "der erklärt scheisse" anstatt zu realisieren dass ein Studium auch Eigeninitiative vorraussetzt.

Mein Großvater hat kurz nach dem Krieg Maschinenbau an einer Ingenieursschule studiert und meinte dass man dort bis zum Abendessen zusammen gebüffelt hat, heute lernt man ja nur noch 3 Tage vor den Prüfungen

RalleBert

Oh, spät. Morgen sag ich noch was gehaltvolles dazu. N8

- veni, vidi, ferruminavi -
- ich kam, ich sah, ich l?tete -

Takeshi

Gut, ich bin auch immer einer von denen, die möglichst früh nach Hause wollen. Das liegt wohl in der natur sag ich mal, aber ich hab irgendwo noch im Hinterkopf, dass ich da auch was lernen will und muss und wirklich schwer fällts mir dann auch nicht zu bleiben. Denn um so mehr ich dort lerne und um so früher ich das lerne, desto weniger Arbeit hab ich am Ende, wenn ich für eine Klausur lernen muss oder wenns um andere, aufbauende Fächer geht.

Zitat von: hide am 12. April 2011, 00:12:57
[...] wer den Stoff nicht versteht gibt dem Dozenten die Schuld "der erklärt scheisse" anstatt zu realisieren dass ein Studium auch Eigeninitiative vorraussetzt.

Das erlebe ich bei uns auch oft. Übungen werden nicht besucht, Vorlesungen nicht immer, über das Skript wird gemeckert, da man sich den Stoff damit nicht zu Hause rein hämmern kann und wenn man mal da ist und es dann nicht fluppt, ist der Prof Mist.
Bei uns wird echt viel gemeckert. Das Problem ist, es wird oft zu Recht gemeckert, denn es ist wirklich vieles unter aller Sau. Eigeninitiative schön und gut, aber manchmal bekommt man einfach riesen Steine in den Weg gelegt und man bekommt das Gefühl die ganze Leitung der FH sind einfach nur unfähig. Da dann die Probleme, für die andere verantwortlich sind von denen zu trennen, für die man selbst verantwortlich ist, ist da nicht immer so leicht.

hide

klar kann ein Prof Mist sein, da fällt mir spontan mein Messtechnik Dozent ein, der eine Klausur ausgibt, die so gut wie keiner von uns vernünftig lösen konnte, weil sie irgendwie an dem vorbeiging was wir gelernt haben. Mich regt auch auf, dass manchen Fachbereichen das Geld vorn und hinten reingesteckt wird und bei uns gerade mal zwei Tutorien angeboten werden oder das wir so gut wie keine Ferien haben weil unsere letzten Klausuren schon in der neuen Vorlesungszeit geschrieben werden. Es gibt auch viel zu wenig Arbeitsplätze zum lernen bei uns.

Am meisten stört mich aber die Moral bei meinen Kommilitonen, die mich Montag abends davon abhalten rechtzeitig ins Bett zu kommen.

RalleBert

#2738
Zitat von: Takeshi am 11. April 2011, 23:45:49
Daher bekommt man mit einem Hauptschulabschluss auch nichts mehr, im Gegensazu zu früher.
Noteninflation.
Das hat mit der Noteninflation wahrschinlich weniger zu tun, als mit dem Klientel der Hauptschulen und dem daraus entstandenen Ruf.
In einer Einrichtung zur Unterstützung von jungen Leuten, welche dann am PC fortgebildet werden, dort Bewerbungen schreiben können usw. hab ich auch diese Menschen gesehn. Warum die dort sitzen war schon bei der ersten Sekunde klar - ohne mich mit denen zu beschäftigen, bloßes dran vorbeigehen hat gereicht. In der "Klasse" war ein stetiges Durcheinander, auch verschiedener Sprachen, denen die Aufsichtsperson nicht Herr werden konnte. Ich sag es nur sehr ungern, aber einfach nur sozial schwache Leute. Das diese, die sich halt nicht fügen können oder wollen, da einen sehr schweren Stand bei der Jobsuche haben, ist wohl verständlich.
Einen Hauptschüler abzuservieren, nur aus dem Grund, das er diese Schulform besucht hat, das darf nicht die Schuld der Hauptschüler sein. Um im Thema zu bleiben: die bei hide angesprochenen wenig kooperativen "Mitstreiter" zeigen ja, das es auch in anderen Schultypen nicht nur 1A Musterknaben gibt, das ganze ist selbstverständlich auf einem anderen Niveau, aber irgendwie vergleichbar. Selber hab ich es öfters gemerkt, z.B. bei Praktikanten oder im Zivildienst, das die Gymnasiasten oft "was besseres" sein wollten, körperliche Arbeit ist da nicht gern gesehen. Das es aber auch oder gerade auf praktische und nicht nur auf theoretische Aspekte ankommt geht da manchmal nicht rein. ("Warum soll ich denn hier ernsthaft arbeiten, ich bin doch Zivi! sprachs und ließ sich auf Antrag versetzten).
Irgendwie will heutzutage jeder seine Kinder auf ein Gymnasium schicken, damit die Brut dann alle Chancen offen hat, von mir aus. Aber wer soll dann mal die "niederen" arbeiten machen :P ? Von meinem Bäcker wünsch ich mir nur ein paar Brötchen am Samstag morgen, nicht eine Einführung in die Relativitätstheorie...
Will damit sagen, das bei Personalchefs oder sonstigen Leuten, die Personal einstellen vielleicht mal etwas umgedacht werden soll. Nicht nur den Schultyp zu sehen und den Menschen dahinter als "Schrott" zu stempeln. Zudem will ich mal wissen, wieviele von den heute studierenden das wirklich freiwillig machen und das dann mit Freude.
Das Gymnasium hätte ich besuchen dürfen, viellicht hätte ich auch ein Abitur geschafft, aber ich wäre damit nicht glücklicher oder ernsthaft besser dran gewesen um das tun zu können, was ich heute tue.

- veni, vidi, ferruminavi -
- ich kam, ich sah, ich l?tete -

[[OD|N]]

also Sachen gibt es... da wurden Anziehsachen etc von Mitarbeitern einfach weg geworfen... ist sowas nicht diebstahl ?
Teils waren die Spinde auch abgeschloßen sie wurden aufgebrochen OHNE vorher die Mitarbeiter darüber zu informieren.
Ich finde sowas echt schon kriminell oder darf man sowas heut zutage ?

RalleBert

Hm, sicher nicht, grad wenn es eingeschlossen war. Wo ist denn das geschehen?

- veni, vidi, ferruminavi -
- ich kam, ich sah, ich l?tete -

[[OD|N]]

Zitat von: RalleBert am 12. April 2011, 21:56:39
Hm, sicher nicht, grad wenn es eingeschlossen war. Wo ist denn das geschehen?

Wo genau das geschehen ist, darf ich nicht schreiben... nur soweit das ich gerade von einer der geschädigten person angerufen wurde.
also für mch ist das kriminell ! Einfach das Eigentum von seinen mitarbeitern zu entsorgen.

hide

Zitat von: RalleBert am 12. April 2011, 21:42:07

In der "Klasse" war ein stetiges Durcheinander, auch verschiedener Sprachen, denen die Aufsichtsperson nicht Herr werden konnte.
Das hat mit der Noteninflation wahrschinlich weniger zu tun, als mit dem Kientel der Hauptschulen und dem daraus entstandenen Ruf.
In einer Einrichtung zur Unterstützung von jungen Leuten, welche dann am PC fortgebildet werden, dort Bewerbungen schreiben können usw. hab ich auch diese Menschen gesehn. Warum die dort sitzen war schon bei der ersten Sekunde klar - ohne mich mit denen zu beschäftigen, bloßes dran vorbeigehen hat gereicht.
Das ist aber nicht nur an Hauptschulen so, auch an meiner Berufsfachschule war das nicht viel anders. Ich hab mit Leuten angefangen die fast gar kein deutsch konnten und Vorraussetzung für die Höhere Technikschule war immerhin eine Fachoberschulreife, das kann man schon als mittlere Reife fast bezeichnen, da würde ich schon von Noteninflation sprechen

Zitat
Einen Hauptschüler abzuservieren, nur aus dem Grund, das er diese Schulform besucht hat, das darf nicht die Schuld der Hauptschüler sein.

Ich denke dass das von den Medien auch hochstilisiert wird, vor allem große Unternehmen stellen viele Hauptschüler ein, dort kommt es mehr auf die Selbstpräsentation an.

Zitat
Irgendwie will heutzutage jeder seine Kinder auf ein Gymnasium schicken, damit die Brut dann alle Chancen offen hat, von mir aus. Aber wer soll dann mal die "niederen" arbeiten machen :P ? Von meinem Bäcker wünsch ich mir nur ein paar Brötchen am Samstag morgen, nicht eine Einführung in die Relativitätstheorie...

Klar will jeder das beste für sein Kind, aber es können nicht alle ein Studium schaffen und nicht alle Eltern haben das Geld für eine intensivere Schulausbildung für ihr Kind.

Zitat
Zudem will ich mal wissen, wieviele von den heute studierenden das wirklich freiwillig machen und das dann mit Freude.

Da gibt es auf jeden Fall Studenten die von ihren Eltern quasi auf die Universität geprügelt werden, problematischer sind aber die Leute die auf die Uni/FH gehen, weil sie sonst nicht wissen was sie tun sollen und das sind dann eben die, die mich bei Gruppenarbeiten so auf die Palme bringen.

Zitat
Das Gymnasium hätte ich besuchen dürfen, viellicht hätte ich auch ein Abitur geschafft, aber ich wäre damit nicht glücklicher oder ernsthaft besser dran gewesen um das tun zu können, was ich heute tue.

Viele sind gute Akademiker geworden, ohne auf dem Gymnasium gewesen zu sein, mein Lieblingsprof in der Informatik hat zuerst Klempner gelernt und später in Mathematik promoviert, ein Prof in der Elektrotechnik ist auch gelernter Elektriker. Ich hab jedenfalls keinen Zweifel dass du ein guter Ingenieur wärst.

RalleBert

Zitat von: hide am 12. April 2011, 22:09:04
Ich hab jedenfalls keinen Zweifel dass du ein guter Ingenieur wärst.

Ich schon ;D Lieber Hand- als Kopfwerker

- veni, vidi, ferruminavi -
- ich kam, ich sah, ich l?tete -

Takeshi

Zitat von: RalleBert am 12. April 2011, 21:42:07
Zitat von: Takeshi am 11. April 2011, 23:45:49
Daher bekommt man mit einem Hauptschulabschluss auch nichts mehr, im Gegensazu zu früher.
Noteninflation.
Das hat mit der Noteninflation wahrschinlich weniger zu tun, als mit dem Klientel der Hauptschulen und dem daraus entstandenen Ruf.

Das hat was damit zu tun, glaubs mir. Du musst für einen Abschluss heute weniger wissen, als du vor 10 Jahren für den gleichen Abschluss wissen musstest. Das hängt natürlich mit dem Klientel der Schulen zusammen. Man kann ja nicht so vielen Schülern so schlechte oder gar keine Abschlüsse geben, also gibt man sie denen einfach. Das ist für mich Inflation.
Das, was früher der Hauptschulabschluss war, ist heute fast ein Realschulabschluss.

Zitat von: RalleBert am 12. April 2011, 21:42:07
Einen Hauptschüler abzuservieren, nur aus dem Grund, das er diese Schulform besucht hat, das darf nicht die Schuld der Hauptschüler sein.

Darum geht es ja auch gar nicht. Das passiert sicherlich, ist aber sicher nicht so oft der Fall. Die meisten sind nicht ohne Grund auf dieser Schule. Wie gesagt, wären sie vor 10 Jahren auf der Realschule gewesen, würden sie es heute mit gleicher Leistung auf die Realchule schaffen. Wer dennoch auf der Hauptschule ist, hat häufig wohl so wenig drauf (weil er nicht bereit ist nur das geringste zu leisten, nicht, weil er es grundsätzlich nicht kann), dass er auch zu Recht kaum genommen wird. Es kommt ja genau das raus, was du beschrieben hast. Grundlagen der deutschen Sprache, Mathematik und Verhalten sind nicht vorhanden.

Zitat von: RalleBert am 12. April 2011, 21:42:07
Um im Thema zu bleiben: die bei hide angesprochenen wenig kooperativen "Mitstreiter" zeigen ja, das es auch in anderen Schultypen nicht nur 1A Musterknaben gibt, das ganze ist selbstverständlich auf einem anderen Niveau, aber irgendwie vergleichbar.

Deshalb ja "Inflation". Das bedeutet nicht, dass alles nichts mehr wert ist, sondern dass alles weniger wert ist. Das betrifft auch die höchsten Bildungsebenen.

Zitat von: RalleBert am 12. April 2011, 21:42:07
Irgendwie will heutzutage jeder seine Kinder auf ein Gymnasium schicken, damit die Brut dann alle Chancen offen hat, von mir aus.

Und da haben wir es schon wieder. Genau das passiert auch oft genug, dass Schüler da hin kommen, wo sie eigentlich nicht hin gehören. Das reißt das Niveau runter.

Zitat von: RalleBert am 12. April 2011, 21:42:07
Aber wer soll dann mal die "niederen" arbeiten machen :P ? Von meinem Bäcker wünsch ich mir nur ein paar Brötchen am Samstag morgen, nicht eine Einführung in die Relativitätstheorie...

Das ist auch ein riesen Denkfehler, also jetzt nicht bei dir. Alle wollen, dass alle die besten sind. Das geht aber nicht, ohne Menschen in allen Bildungsschichten klappt das System nicht. Das kazeptiert aber keiner, vorallem die ganzen linken Parteien nicht. Ich kanns natürlich auch verstehen, dass keiner derjenige sein will, der irgendwo "unten" im System arbeitet.

Zitat von: RalleBert am 12. April 2011, 21:42:07
Will damit sagen, das bei Personalchefs oder sonstigen Leuten, die Personal einstellen vielleicht mal etwas umgedacht werden soll.

Das stimmt definitiv. Ich hab aber auch das Gefühl, dass die ganzen Chefs nicht mehr in der Lage sind Leistung richtig zu beurteilen. Es wird nur auf Noten geschaut, nicht auf Leistung. Wer sich die ganzen Noten erspickt hat, wird vorgezogen gegenüber einem, der schlechtere Noten, aber eigentlich mehr drauf hat.
Dennoch ist es auch so, dass jeder Vollpfosten einen super Job will, dabei aber keinen Satz fehlerfrei schreiben kann (wozu brauche ich das?), simple Bruchrechnung oder Prozentechnung nicht beherrscht (wozu brauche ich das?) und sich benimmt wie der letzte Asi (ist doch normal?). Da nehme ich es keiner Firma übel, wenn solche Leute direkt aussortiert werden.

Nehmen wir Bewerbungen. Ich finds ok, da Leute auszusortieren, die eine Bewerbung mit einfach lächerlich formulierten Sätzen und unzähligen Rechtschreibfehlern einreichen. Ich finde es aber dämlich, Leute direkt rauszuschmeißen, nur weil sie keinen hochanspruchsvollen Satzbau und Seitenformatierung drauf haben, obwohl sie sich als Bäcker bewerben.