Du darfst ruhig boerse.to normal ausschreiben und auch schreiben, dass es dort illegale Kopien gibt. Das haben heise und Golem auch gemacht. Die Nennung bedeutet nicht, dass man das unterstützt, bewirbt oder dergleichen.
Artikel bei
heise und
Golem.
Ich bin da ziemlich zwigespalten. Ich finde es verständlich und richtig, dass man etwas dagegen unternimmt, wenn im Internet (oder wo auch immer) massenhaft Urheberrechtsverletzungen begangen werden. Da man über lange Zeit nicht in der Lage war die Seite vom Netz zu nehmen, greift man zum DNS-Filter. Der ist wohl auch nur deshalb möglich, weil man alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft hat.
Dabei sehe ich aber mehrere Probleme.
- Wie ich gelesen habe, gibt es auf Boerse gar keine illegalen Inhalte, es wird nur darauf verlinkt. Das ist glaube ich aber auch verboten, von daher passt das.
- DNS-Filter sind ziemlich witzlos, gerade bei so was. Mit einem alternativen DNS-Server kann man das zu leicht umgehen und besonders die Leute, die vermutlich diese Seiten besuchen, wissen eher, wie sie das umgehen können. Es ist also eher wirkungslos.
- Es gibt zig andere Domains, unter denen Boerse erreichbar ist, es muss also noch nicht mal umgangen werden.
- Warum nur 1&1 und Vodafone? Versucht da jemand irgendwie die Telekom zu stärken?
Ich stehe DNS-Filtern sehr kritisch gegenüber. Bei Normalbürger sind die sehr wirkungsvoll, denn kaum einer weiß, wie man die umgehen kann. Das ist leicht herauszufinden und umzusetzen, aber meistens wäre diese Hürde dennoch zu hoch. Wie oben schon erwähnt, wenn das Interesse den DNS-Filter in einem speziellen Fall zu umgehen sehr groß ist, bringt der Filter dagegen nichts. Man kann damit somit super zensieren, wirklich kriminielle Dinge lassen sich damit aber nicht verhindern. Ich sehe in diesem Fall keine Zensur, aber es ist ein kleiner Schritt dahin es zur Gewohnheit werden zu lassen. Da der Nutzen gering ist, sollte man es lieber lassen, zumal die Regierungen einiger europäischer Länder in den letzten Jahren mehrfach demonstriert haben, dass sie Möglichkeiten für Zensur ausbauen wollen.