Externe Stromversorgung des E3-Flashers über USB

Begonnen von 8jack8, 21. Januar 2017, 17:07:54

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8jack8

Ich habe mir nach etwas Internetrecherche überlegt, dass ich meinen E3-Flasher modifizieren möchte, sodass er ausgelötete NOR-Chips auslesen kann.
Dazu habe ich z.B einen Beitrag mit einem Foto (Anhang) gefunden was sich sehr interessant angehört hat.

Nun habe ich doch noch ein paar Fragen, da ich mich nicht mit Spannungsreglern auskenne.
Zum einen wird im ausgelöteten Zusatand des NORs ja nicht sehr viel Stromstärke benötigt, sodass der MCP1825S mit Vout 3,3V und I=500mA ausreichen würde.
Wie ist das eigentlich bei den Spannungsreglern, findet da auch der URI Gebrauch, also könnte ich aus dem USB 2.0 @5V 500mA mit dem Spannungsregler auch 3,3V mit 750mA machen oder bleibt es maximal bei 3,3V mit 500mA? natürlich mit einem stärkeren Spannungsregler.

Dann kam mir ein weiterer Gedankengang. Die PS3 benötigt zum onboard auslesen ja rund 1,4A - 2A @3,3V. Ist es dann möglich einen Spannungswandler mit 1,5A - 3A und die 5V aus einem Handy bzw Tabletnetzteil zu nehmen? oder passt sich die Stromstärke nicht den Gegebenheiten an, sodass ich den Flasher damit beschädigen könnte?
(iPhone Ladeadapter 5V, 1A; iPad Ladeadapter 5V, 2,4A)

Also kurz und knapp ist es sinnvoller einen kleineren Spannungsregler zu nehmen oder kann ich gefahrlos einen größeren verbauen und der passt sich an?

Ich habe mir auch schon ein paar Beispielhafte Spannungsregler heraus gesucht, leider alle von Conrad, da ich die vor Ort abholen kann und so die Versandkosten spare.
MCP1825S SOT-223-3 @500mA
LM3940 TO-220-3 @1A
LM3940 TO-263-3 @1A
MCP1827S TO-220-3 @1,5A
MCP1827S DDPAK-3 @1,5A
für größer 1,5A hab ich leider noch nichts meiner Meinung nach sinnvolles gefunden.
Ich bin auch jederzeit offen für Verbesserungsvorschläge.

Takeshi

Zitat von: 8jack8 am 21. Januar 2017, 17:07:54
Ich habe mir nach etwas Internetrecherche überlegt, dass ich meinen E3-Flasher modifizieren möchte, sodass er ausgelötete NOR-Chips auslesen kann.
Dazu habe ich z.B einen Beitrag mit einem Foto (Anhang) gefunden was sich sehr interessant angehört hat.

An sich ganz simpel und überall gleich. Der Flash-Speicher und die Lese-Elektronik braucht eine Spannungsversorgung. Die kannst du dir aus der Konsole holen (Standard beim E3) oder extern draufgeben. Das ist kein Hexenwerk.

Zitat von: 8jack8 am 21. Januar 2017, 17:07:54
Zum einen wird im ausgelöteten Zusatand des NORs ja nicht sehr viel Stromstärke benötigt, sodass der MCP1825S mit Vout 3,3V und I=500mA ausreichen würde.

Exakt. Ich weiß nicht wie viel, aber beim Teensy klappt es mit 500 mA den NOR-Flash (oder 2x NAND) und den Teensy selbst zu versorgen, ergo müssen 500 mA reichen.

Zitat von: 8jack8 am 21. Januar 2017, 17:07:54
Wie ist das eigentlich bei den Spannungsreglern, findet da auch der URI Gebrauch, also könnte ich aus dem USB 2.0 @5V 500mA mit dem Spannungsregler auch 3,3V mit 750mA machen oder bleibt es maximal bei 3,3V mit 500mA? natürlich mit einem stärkeren Spannungsregler.

URI gilt natürlich auch hier, aber was du hier angewandt hast ist eher das "PUI" :P
Wenn du mit einem Linearregler 3,3 V aus 5,0 V machst, dann ist das quasi wie ein Spannungsteiler aus zwei Widerständen. Der untere Widerstand ist deine Last, also der Flash-Speicher. Der obere Widerstand ist der Spannungsregler, nur dass der seinen Widerstand dynamisch so anpasst, dass am Ausgang immer 3,3 V gegenüber seinem Masse-Anschluss anliegen. Fließen also 500 mA aus dem raus, dann fließen die auch in den rein. In diesem Fall fallen 1,7 V ab, es fließen 500 mA, heißt das Ding verbrät dir 850 mW. Der wird dann schon ordentlich warm.

"Eingangsleistung = Ausgangsleistung" hast du nur bei einem Schaltregler, zumindest in grober Näherung. Aber auch die haben 10 bis 20 % Verlust, wenn die nicht total schlecht ausgelegt sind.

Zitat von: 8jack8 am 21. Januar 2017, 17:07:54
Dann kam mir ein weiterer Gedankengang. Die PS3 benötigt zum onboard auslesen ja rund 1,4A - 2A @3,3V. Ist es dann möglich einen Spannungswandler mit 1,5A - 3A und die 5V aus einem Handy bzw Tabletnetzteil zu nehmen? oder passt sich die Stromstärke nicht den Gegebenheiten an, sodass ich den Flasher damit beschädigen könnte?
(iPhone Ladeadapter 5V, 1A; iPad Ladeadapter 5V, 2,4A)

Dir fehlen zur Beantwortung der Frage ein grundlegendes Verständnis von Elektronik. Betrachte I = U / R etwas mathematisch, denk dir das Mainboard als simplen ohm'schen Widerstand, dessen Wert du meinetwegen verstellen kannst, sprich als dickes Poti.
Dein Netzteil ist eine Spannungsquelle, heißt die Spannung ist konstant. Damit ist in der Gleichung I = U / R schon mal das U eine Konstante. Damit bleiben noch zwei Variablen übrig, das R und I.
Der Widerstand ist eine Eigenschaft der Last, die kann das Netzteil nicht bestimmen. Änderst du R, ändert sich damit automatisch I. Wenn die Spannungsquelle also den Anspruch hat die Spannung konstant zu halten, kann die Last über ihren eigenen Widerstand den Strom bestimmen. Die Quelle kann NIEMALS den Strom und die Spannung gleichzeitig vorgeben, denn dann müsste sie dem Widerstand vorschreiben, welchen Widerstand er haben muss. Und das wäre ja reichlich albern. Der angegebene Strom bei Spannungsquellen ist immer nur ein Maximum, das diese Spannungsquelle liefern kann, ohne dass sie abschaltet oder abraucht. So ein Linearregler ist in diesem Fall eine Spannungsquelle.
Bei einer Stromquelle ist das natürlich umgekehrt. Da legst du I fest und die Last ändert ihren Widerstand, wodurch sich die Spannung am Widerstand und damit auch an der Quelle ändert.
Ist dagegen der Widerstand fest (was nur bei einfachen Bauteilen wie Widerständen, Heizungen oder dergleichen der Fall ist), dann kann die Quelle über die Spannung auch einen Einfluss auf den Strom nehmen. Ganz nach Belieben kann die Quelle aber natürlich trotzdem nich beide Größen anpassen.
Ich hoffe das war verständlich erklärt.

Um aber zu deinem eigentlichen Vorhaben zu kommen: Wenn du 2 A bei 3,3 V aus 5 V mit einem Linearregler ziehen willst, dann sind das wieder 1,7 V Spannungsabfall am Linearregler bei 2 A, das macht angenehm warme 3,4 W, die musst du erst mal wegbekommen. Keine gute Idee.
Du darfst dich auch nie allein auf den angegebenen Strom der Regler verlassen. Den Strom liefern die nur unter bestimmten Bedingungen. Die sehen meistens so aus, dass du das Gehäuse auf 20 °C halten musst, wie auch immer du das anstellst - mit einer Wasserkühlung zum Beispiel.
Außerdem musst du darauf achten, dass der Linearregler überhaupt bei einem Spannungsabfall von unter 2 V arbeitet. Es wird nämlich immer eine Mindestspannung am Eingang benötigt. Je nach Regler müssen das 0,5 V oder auch 2 V sein, guck ins Datenblatt. LDO (Low Drop Out) nennen sich solche, die eine geringe Differenz können.

Zitat von: 8jack8 am 21. Januar 2017, 17:07:54
Also kurz und knapp ist es sinnvoller einen kleineren Spannungsregler zu nehmen oder kann ich gefahrlos einen größeren verbauen und der passt sich an?

Kurz und knapp: Weder noch.

8jack8

 :haareraufen jetzt weiß ich auch wieder warum ich mich hauptsächlich mit Metall beschäftige  :<<  #nuklearegehirnexplosion

Aber das positive ist ich verstehe nun langsam wie der Spannungsregler funktioniert und jetzt wo du es sagst ist es auch total logisch das es 2 Variablen geben muss.
Ich hatte mir heute auch schon den MCP1825S SOT-223-3 @500mA und den MCP1827S DDPAK-3 @1,5A bestellt. Werde nun aber den MCP1825S verwenden und die NORs lieber auslöten, denn sonst müsste ja wirklich zu viel Hitze entstehen, die ich definitiv nicht abführen kann.

Takeshi

Bei dem sind rund 31 K/W thermischer Widerstand zwischen Junction und Luft angegeben, WENN der sich auf einer Platine befindet, und dann auch noch eine die etwas kühlt. Aber selbst wenn das stimmt, wird das Ding intern schon 125 °C heiß. Das ist die maximale Temperatur, die der überhaupt verträgt.
Übrigens, wenn die zu heiß werden, gehen die meistens mit der Ausgangsspannung runter, damit der Strom am Ausgang sinkt. Eventuell schaltet der auch ganz ab.

8jack8

So jetzt hab ich aber wirklich fast nur Bahnhof verstanden xD

Also der MCP1825S würde bei voller Last im optimal verbauten Zustand im inneren 125 Grad erreichen oder der größere bei 1,5A Last ?

Takeshi

Im Datenblatt ist der thermische Widerstand angegeben. Mit dem kannst du Temperaturunterschiede ausrechnen. Der liegt bei 31 K/W zwischen innerem Silizium und Luft. Rechne 31 K/W * 3,4 W = 105,4 K. Dann hast du die Temperatur über der Lufttemperatur. Bei 20 °C Lufttemperatur sind das dann grob 125 °C.

8jack8

Ah das war auf das Beispiel mit den 3,4W bei theoretischen 1,7V x 2A bezogen. Jetzt ergibt es gerade Sinn in meinem Schädel xD