bleifrei und bleihaltig

Begonnen von Hellraiser, 26. November 2012, 20:07:30

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Hellraiser

habe mal verschiedene lötstationen angeschaut und da lese ich immer wider für bleifreies löten
und für bleihaltiges löten
genauso wie bei den lötspitzen die man kaufen kann
einmal für bleihaltig und einmal für bleifrei

wo ist da denn der unterschied?
聞くは一時の恥聞かぬは末代の恥。

Takeshi

Hab mal gehört füt bleifreies Löten braucht man eine stabilere Temperatur. Damit könnte es zusammenhängen. Ich würde jedenfalls für bleifreies Löten kaufen, bleihaltig kannst du trotzdem löten.

Das kann teilweise auch nur Marketing sein. Bei manchen LNBs (SAT-Empfang) steht "HDTV-fähig" drauf, dabei hat das LNB absolut nichts mit den Daten zu tun, weshalb der Hinweis Blödsinn ist. Das könnte hier mit bleifrei auch sein, zum Beispiel bei den Spitzen. Denke nicht, dass da Blei drin ist und das rauskommt.

grave_digga

War das nicht so das für bleihaltiges Lot Kupfer in den Spitzen sein musste? Ich hab mir da ehrlich gesagt noch nie drüber Gedanken gemacht, wenn man eine einigermaßen brauchbare Lötstation hat kann man damit eigentlich (fast) alles löten.
<- Der da ist gerne hier. :)

Hellraiser

mmh, dachte mir eigentlich auch das dies eine verarsche ist, wie beim hd ready und so
aber jetzt wo grave digga da was von dem material geschrieben hat, habe ich mir gedanken gemacht

muss nochmal genau nachforschen
kann schon was dran sein
聞くは一時の恥聞かぬは末代の恥。

DoggyDog

Hintergrund für die Unterscheidung soll sein:

-höhere Temperatur für bleifreies Lötzinn erforderlich
-geringeres Temperaturfenster zwischen der "gut zum Löten"- und "zu heiß fürs Bauteil"-Temperatur, weswegen eine schnelle und genaue Temperaturnachführung erforderlich ist
-Bleifreies Lötzinn reagiert aggressiver auf die Spitzen bzw. das Spitzenschonende Blei fehlt, dadurch geringere Standzeit der "normalen" Lötspitzen

Ich habe zu wenig Erfahrung mit Bleifreiem Löten. Ich weiß nur: Stationen sind teurer, Lötspitzen sind teurer, Lötzinn ist teurer. Ich löte meine wenigen Sachen deswegen mit Bleihaltigem Lot.

Takeshi

Jede billige Stataion schafft 400°C, die man eigentlich schon nicht nutzen sollte. An der maximalen Temperatur liegt das sicher nicht.

DoggyDog


grave_digga

? Bleifreies Lot schmilz bei 220°, das schafft jeder 0815 Lötkolben.
<- Der da ist gerne hier. :)

DoggyDog

Das "Problem" ist dabei die Temperaturnachführung. Wenn du auf 220C stellst und den Kolben an den Punkt hältst, absorbiert das die Hitze. Jetzt muss der Kolben nachregeln, und dass relativ schnell. Wenn er das nicht tut werden die Bauteile ggf. zu lange der Hitze ausgesetzt. Alternativ regelst du den Kolben von vorn herein höher um den Temperaturverlust auszugleichen. Das könnte aber wiederum bei einigen Teilen zu viel des guten sein und du brätst das Bauteil kaputt.

grave_digga

Also ich stell immer so auf 300°, damit komm ich am besten zurecht.
<- Der da ist gerne hier. :)

Hellraiser

ich könnte mir vorstellen das es z.b. an den themperatuschwankungen liegt
da man ja bei bleifreiem schon sehr genau seien muss
um eben bauteile nicht zu verheitzen

und eben das es was mit den lötspitzen zu tu hat
da durch den kontakt von 2 metallen eine reaktion stattfinden kann
wenn diese sich nicht vertragen
und somit dann die lötung scheiße ist und schneller vergammelt


werde aber morgen mal bei einem techniker anrufen, weil mich das doch jetzt wirklich interessiert
da ich mir in kürze eine gescheite lötausrüstung zulegen möchte
聞くは一時の恥聞かぬは末代の恥。

Takeshi

Zitat von: DoggyDog am 27. November 2012, 21:29:09
Das "Problem" ist dabei die Temperaturnachführung.

Mooooment. Du sagst im ersten Punkt die Temperatur schafft der Lötkolben sonst nicht, dem ich widerspreche und dannsagst du, die Temepratur kontakt zu halten wäre das Problem (wie vorher im zweiten Punkt, was ich ja schon vorher angesprochen hab), aber das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun.

Und das ist der einzige Punkt, von dem ich weiß, dass die temperatur bei bleifreiem Zinn besser gehalten werden muss. Dafür braucht der Lötkolben ordentlich Power, aber das ist generell nicht schlecht, ob bleihaltig oder nicht. Das hängt ja auch davon ab, was gelötet wird, ob kleine SMD Bauteile an noch kleineren Leiterbahnen, oder ein dicker Kühlkörper an einer noch dickeren Massefläche.

Hellraiser

so, ich habe jetzt mit der ayoue technik telefoniert
oder zumindest hat sich die dame dafür ausgegeben

zum ersten sind die bleihaltigen stationen bei bleihaltigem lot mit vorsicht zu behandeln
eben wegen den themeraturschwankungen, die anlagen für bleifreies lot sind genauer und konstanter
( lt. techniker )
das nächste und vorallem das wichtigste bei der ganzen geschichte ist, man kann beide anlagen für beides benutzen, das ist kein problem
man muss nur unbedingt die lötspitzen tauschen und sollte dies auch wirklich getrennt benutzen
da sich angeblich die beiden lot arten schlecht miteinander legiren lassen
und sich nicht richtig verbinden

das kann auch ein grund sein warum man immer wieder im netz liest das nach einem reballing die konsole
gerdade mal 6 monate gehalten hat :)


聞くは一時の恥聞かぬは末代の恥。

Hellraiser

聞くは一時の恥聞かぬは末代の恥。

Takeshi

Zitat von: Hellraiser am 28. November 2012, 10:53:45
so, ich habe jetzt mit der ayoue technik telefoniert

Da hast du ja die Kompetenz persönlich gefragt ;D

Zitat von: Hellraiser am 28. November 2012, 10:53:45
da sich angeblich die beiden lot arten schlecht miteinander legiren lassen
und sich nicht richtig verbinden

Das hab ich auch schon gehört, kann das absolut nicht bestätigen. Wenn ich BGAs mit bleifreiem Zinn hab und da bleihaltiges Zinn hinzugebe, verbindet sich das wunderbar.

Zitat von: Hellraiser am 28. November 2012, 10:53:45
das kann auch ein grund sein warum man immer wieder im netz liest das nach einem reballing die konsole
gerdade mal 6 monate gehalten hat :)

Warum das? Ich entferne vorher das bleihaltige Zinn durch Schwerkraft, hau dann bleihaltiges Zinn drauf (senkt den Schmelzpunkt zum Entlöten, schont die Kontakte), entferne das Gemisch dann komplett (Entlötlitze) und zum Schluss kommen die Kugeln drauf. Ich denke da ist nicht mehr viel bleifreies Zinn übrig, der Bleigehalt im Zinn ist höchstens um ein oder zwei Prozent geringer als sonst.
Und ich denke so ähnlich machen das andere auch.