Tipps und Tricks im Haushalt

Begonnen von Takeshi, 29. Januar 2017, 15:15:00

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Takeshi

Im Laufe der Zeit bin ich immer wieder auf erstaunlich günstige Allzweck-Chemikalien oder simple Putz-Methoden gestoßen, die besser funktionieren als so manch ein Spezial-Reiniger. Aber auch in anderen Bereichen findet man doch immer wieder kleinere Kniffe. Da habt ihr doch sicher auch das eine oder andere - her damit!

Ich fange dann gleich mal an. Für die, die schon lange hier sind, sicher nichts neues, das ist der Klassiker, die universal-Chemikalie:

Universalreiniger Isopropanol (5 Liter knapp 15 €)
Das eignet sich gut zum Entfernen von Dreck, insbesondere Kleber. Das kennt auch jeder als Desinfektionsmittel, also auch in der Hinsicht gut zum Putzen. Allerdings, so habe ich mal gehört, sollte da ein gewisser Wasseranteil mit drin sein, damit es desinfiziert. So um die 30 % sollten es sein.
Isopropanol wirkt nicht bei Fett, da versagt es. Außerdem kann es Kunststoffoberflächen angreifen. Das sind zwar nur wenige, aber wer noch keine Erfahrung mit Isopropanol und verschiedenen Kunststoffen hat, sollte das am besten erst mal an einer nicht sichtbaren Ecke ausprobieren. Verchromte Oberflächen sind zum Beispiel ganz schlecht. Da kann man kurz mit dran gehen, aber das löst schnell die Beschichtung ab. Es hinterlässt dabei schnell einen weißen Film, den man aber mit etwas Wasser (draufhauchen reicht) wegbekommt. Glasflächen gehen damit super.

Entkalker Amidosulfonsäure (1 kg ca. 5 €)
Ich bin mir jetzt gerade nicht ganz sicher, ob es das war, aber das gucke ich noch mal nach.
Das habe ich mal als Empfehlung für Küchengeräte bekommen, da es angeblich in der Industrie eingesetzt wird, um zum Beispiel diese Kaffee-Automaten zu reinigen, da es die Gummis nicht angreifen und gleichzeitig gesundheitlich unbedenklich sein soll. Nun habe ich etwas gelesen, dass es unter Umständen doch auch Gummis angreift und Wikipedia sagt, der Stoff sei "reizend", allerdings muss man das sicherlich im Kontext sehen. Die überteuerten Standard-Reiniger sollte man auch nicht gerade essen und bei Amidosulfonsäure kommt es ja auch auf die Konzentration an. Wenn nach zweimaligem Durchspülen mit klarem Wasser noch was übrig ist, sind die Auswirkungen sicherlich nicht mehr erwähnenswert, sollten noch Reste vorhanden sein.
Ich habe es jedenfalls im Wasserkocher eingesetzt, habe vorher Essigsäure dafür benutzt. Ich war begeistert, denn es stinkt nicht und der Kalk war gelöst, noch bevor das Wasser anfing zu kochen. Man braucht auf einen Liter vielleicht einen TL des Pulvers, das ist nichts. Außerdem kann man das Wasser abfüllen, aufbewahren und später wieder verwenden, bis die Lösung neutralisiert ist.
Im Badezimmer habe ich das auch schon erfolgreich genutzt, für den Wasserhahn oder einen Kalkfleck in der Badewanne. Den Aufsatz habe ich abgeschraubt und in eine heiße Lösung gegeben, das hat schon etwas gedauert, aber bröckelte irgendwann so ab. Auf den Fleck hab ich etwas Pulver gegeben, Schwamm mit heißem Wasser drauf, der Fleck war sofort weg.

Displays reinigen
Hier kommt es auf die Art des Displays an. Für spiegelnde Displays eignet sich Isopropanol ganz gut, nur Fettfinger gehen damit wie oben beschrieben nur so halb gut ab. Für matte Displays habe ich als optimalen Reiniger für mich simples Spüli-Wasser entdeckt. Einfach ein Tuch anfeuchten, einen winzigen Tropfen Spüle draufgeben und dann wischen. Anschließend eine andere Ecke anfeuchten, nur ohne Spüle, und erneut abwischen, um das Spüle wieder runterzubekommen. Das eventuell mehrmals wiederholen. Mit einem trockenen Tuch trocken wischen, fertig. Sieht danach echt wieder aus wie neu. Wenn das ganze Spüle weggewischt wurde, ist es auch streifenfrei.

Whiteboard (diese weißen Tafeln für Filzstifte)
Nutze auf der Arbeit eins, wir haben zig Reiniger ausporbiert, aber sobald das ein paar Tage drauf war, geht die Farbe kaum noch runter. Lösung: Spüliwasser. Habe ich letztendlich in eine Sprühflasche gegeben, steht jetzt immer daneben. Das geht so leicht ab wie Kreide mit Wasser von einer Kleidetafel. Da frage ich mich echt, wieso es überhaupt diese ganzen teuren Reiniger gibt.

Natron
Natron ist alkalisch, kann man also zum Kochen benutzen, um Säuren zu neutralisieren. Ist an sich keine große Wissenschaft, wäre ich aber selbst nie drauf gekommen das zu nutzen, habe ich vor kurzem erst als Empfehlung bekommen. Ein Beispiel dafür wären Tomatensoßen. Passierte Tomaten sind meistens leicht säuerlich. Mit Natron geht die Säure etwas weg. Es bildet sich dabei CO2, sprich Kohlensäure, es schäumt also gewaltig. Die geht beim Kochen aber wieder heraus und geschmacklich bleibt nichts zurück.

RalleBert

Ja, die Rubrik "Lifehacks" -was ein Wort dafür :zuck- fehlte bisher!

Zitat von: Takeshi am 29. Januar 2017, 15:15:00
Natron
Natron ist alkalisch, kann man also zum Kochen benutzen, um Säuren zu neutralisieren. Ist an sich keine große Wissenschaft, wäre ich aber selbst nie drauf gekommen das zu nutzen, habe ich vor kurzem erst als Empfehlung bekommen. Ein Beispiel dafür wären Tomatensoßen. Passierte Tomaten sind meistens leicht säuerlich. Mit Natron geht die Säure etwas weg. Es bildet sich dabei CO2, sprich Kohlensäure, es schäumt also gewaltig. Die geht beim Kochen aber wieder heraus und geschmacklich bleibt nichts zurück.

Naja, oder eben ein Schlag aus dem Zuckereimer... Natron ist auch als Backmittel bekannt, man kann selbstgemachte Limo und Badezusatz (Sprudelsteine) damit machen, kostet auch nicht die Welt, und soll in einem Glas Wasser eingerührt auch gut bei "Magen" sein.

- veni, vidi, ferruminavi -
- ich kam, ich sah, ich l?tete -

Takeshi

Ach stimmt, das Wort habe ich total verdrängt! Aber das hätte es eh nicht gegeben. Für wen es ein Lifehack ist, dass Wasser im Wasserkocher warm wird, der ist einfach nur dämlich. Generation Youtube? :-X ::) Aber egal, lieber zurück zum Thema.

Thema Natron: Zucker kann ich natürlich auch verwenden, das ist klar. Mir ging es drum keinen Zucker dafür verwenden zu müssen, zumal ich auch nicht unbedingt will, dass es stattdessen süß schmeckt. Bisher habe ich auch immer Zucker dafür verwendet. Jetzt benutze ich beides.

Als Backmittel kenne ich das auch, wusste aber nie, was der Unterschied zwischen Natron und Backpulver ist. Das produzierte CO2 macht den Kuchen luftiger, logisch. Aber für die Reaktion braucht es eine Säure und wenn die nicht vorhanden ist, passiert wohl nichts. In Backpulver ist das Gegenstück für die Reaktion schon drin, klappt also immer.
Kann mir gut vorstellen, dass das gut für den Magen ist. Der ist ja hochgradig sauer (PH-Wert unter 2!), Natron neutralisiert das.