Haltbarkeit Speichermedien

Begonnen von Klauserus, 12. März 2014, 20:15:25

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Klauserus

Servus Zusammen. Ich melde mich nach langer Abwesenheit mal wieder bei Euch.
Hoffe bei Euch passt alles :)

Zum Thema.
Ich blättere heute im COM! Magazin und bin auf einen Artikel über Backups gestoßen. Ein Kleiner Kasten mit der Auflistung von Lebensdauer verschiedener Speichermedien. Eine Frage die ja im Forum schon mal aufgetaucht ist und sich sicher einige immer wieder stellen.

Interessant ist, dass die Angaben für HDD´s 10-30 Jahre nicht die Nutzung wieder spiegelt. Also auch wenn die Festplatte nur gemütlich im Schrank vergeblich auf Ihren Einsatz wartet, geht sie kaputt.

Blu-Ray´s sind mit 50 Jahren geschätzt.
DVD´s höchstens 30 Jahre und CD´s 5 bis 10 Jahre. Warum diese, doch recht ähnlich aufgebauten Medien eine so unterschiedliche Haltbarkeit besitzen kann ich mir nur mit den Verschiedenen Layern erklären. Bei einer DVD hat man Kunststoffschicht, dann Datenschicht und dann wieder eine Kunststoffschicht. Bitte korrigiert mich wenn ich falsch liege. Bei CD ist es unten eine Kunststoffschicht und dann kommt oben Drauf die Silbrige Datenschicht. Bei billigen CD´s kann es sein das bei Kratzern auf der Oberfläche (Wo die CD beschriften wird) die Daten weg sind.

Die Angaben sind natürlich relativ. Ich mache mir allerdings über die CD´s Gedanken. Wie verhält sich das mit Musik der Playstation CD´s? Sicher sind diese etwas hochwertiger als die Ramschspindel aus dem MM. Aber wie lange bleiben diese Medien der Nachwelt erhalten? Ich sammle sehr gerne alte Playstion Klassiker und möchtse Sie auch gern noch in 10 Jahren spielen. Gut mache ich eben ein Backup, aber die Gewissheit, dass die Originalen nicht mehr funktionieren.... da stellts mir die Haare auf :)

Erfahrungen, Gedanken, Anregungen :) - Beste Grüße
SCPH-7002
SCPH-7502
SCPH-5552
SCPH-39004 + Netzwerkadapter
SCPH-70004
SCPH-70004
..irgendwo muss noch eine FAT sein

grave_digga

Original CDs/DVDs/Blu-Rays sind sehr lange haltbar, korrekte Lagerung vorausgesetzt. Am besten im Schrank, trocken, nicht zu warm, dann halten die schon sehr lange. Zu meinen "Normalen" Daten wie Bilder usw., die habe ich immer mehrfach gesichert, falls mal was kaputt geht. Außerdem werden die immer von HDD zu HDD weiter mitgenommen.
<- Der da ist gerne hier. :)

Klauserus

Was ist dann deiner Meinung nach der Unterschied zwischen konventionellen CD-Rohlingen und den gekauften?
SCPH-7002
SCPH-7502
SCPH-5552
SCPH-39004 + Netzwerkadapter
SCPH-70004
SCPH-70004
..irgendwo muss noch eine FAT sein

grave_digga

Das die gepressten CDs ganz anders hersgestellt werden. Vor allem beschreibst Du die Rohlinge selber mit Deinem PopelBrenner der mal gut, mal schlechter brennt. Selbstgebrannte CDs sind kein gutes Backupmedium. Ich habe hier CDs die kann man nach 10 Jahren schon nicht mehr lesen. War auch nicht wirklich was wichtiges drauf aber je billiger die Rohlinge sind und umso schneller das gebrannt wird umso schlechter ist das Ergebnis. Und die Zeit macht den Rest. Dagegen habe ich Audio CDs die mittlerweile schon fast 30 Jahre alt sind, die laufen problemlos.
<- Der da ist gerne hier. :)

DoggyDog

Richtig billige Rohlinge die schlecht gebrannt sind,  können schon nach einem Jahr unlesbar werden.  Ich bezweifle auch,  dsds gebrannte Blurays 50+ Jahre halten werden.  Bei Scheiben aus dem Presswerk kann es schon hinkommen...

grave_digga

Die meine ich auch, keine selbstgebrannten. Da speicher ich die wichtigen Sachen lieber auf 2-3 HDDs, wenn da mal ein stirbt hat mans immer noch auf ner anderen und kann wiederum einen Backup machen. Zumal die Platten mittlerweile fast nix mehr kosten.
<- Der da ist gerne hier. :)

Takeshi

Die Zahlen sind mir neu. Mein Stand war bisher (ist aber auch schon fast 10 Jahre her, stammen aber von Bayer, wenn ich mich richtig erinner), dass CDs und DVDs etwas über 10 Jahre halten, BDs nur unwesentlich länger. Klar, es gibt welche, die laufen auch nach 20 Jahren noch, aber das ist nicht zuverlässig. 50 Jahre weicht da schon enorm ab, aber BDs waren damals auch noch nicht marktreif.

BDs haben die Datenschicht zwischen den Kunststoffschichten, das ist richtig. Die Daten sind ganz nah an der unteren Schicht, weshalb man Kratzer da auch so schlecht herauspolieren kann.
Ich denke aber mal, die BDs sind einfach besser verklebt, das wirkt zumindest so. Ich hab bei DVDs schon oft erlebt, dass die am Rand "angelaufen" sind, sprich nicht richtig dicht waren. Außerdem sollen BDs ein organisches Material verwenden und deshalb robuster sein.

An die PS1-Spiele hab ich auch direkt gedacht. Aber um die mach ich mir schon lange Sorgen. Originale gibt es irgendwann nicht mehr, zumindest nicht funktionsfähig. Generell muss man aber sagen, dass Rohlinge viel anfälliger sind als gepresste Disks. Die sind schon technologisch anders aufgebaut.

Ich hab auch schon einige Rohlinge gehabt, die nach ein bis zwei Jahren nicht mehr lesbar waren. Kann mich da DoggyDog und grave_digga nur anschließen.

Das mit den Festplatten mag sein, dass die auch durch's Liegen kaputtgehen, aber daran, dass die nur 10 Jahre halten, hab ich auch so meine Zweifel. Festplatten sind doch viel reobuster als optische Datenträger. Das kommt außerdem auch auf die Platte an. Ich hab noch welche, die nach 30 Jahren noch laufen. Und auch heute gibt es Platten, die halten keine 2 Jahre im täglichen Betrieb durch, andere zig Jahre.

Also für mich sind die Speichermedien der Wahl Magnet-Festplatten und Flashspeicher. Bei beiden muss man darauf achten nicht die aktuell größten zu kaufen, denn da kann man sicher sein, dass die nach dem technologischen Maximum produziert werden. Bei kleineren kann es sein, muss aber nicht. Und generell nicht die billigsten Speicher kaufen.
Flash hat angeblich den Nachteil, dass man den Zustand der Daten angeblich nicht überprüfbar ist, zumindest nicht beim Schreiben. Aber es sollte ja ausreichen die Daten auszulesen und mit dem Original zu vergleichen. Nächster Nachteil: Die Speicherzellen verlieren mit der Zeit ihre Information, denn das sind ja nur geladene Kondensatoren. Heißt, man muss die Daten immer wieder mal auffrischen.
Aber ich denke eine Mischung aus Festplatte und Flash ist gut, denn Festplatten sind leider Stoßempfindlich, Flash nicht. Wenn eins versagt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das andere noch gehalten hat. Nur muss man die Daten dahe auch öfter überprüfen (über Prüfsummen zum Beispiel), damit man auch merkt, wenn ein Datenträger versagt.

RalleBert

Zitat von: Takeshi am 12. März 2014, 21:33:53
Die Speicherzellen verlieren mit der Zeit ihre Information, denn das sind ja nur geladene Kondensatoren.

Transistoren (bzw. spezielle FETs)? War mein bisheriger Wissensstand.

- veni, vidi, ferruminavi -
- ich kam, ich sah, ich l?tete -

Takeshi

Das sind FETs, ja. Und durch die Ladung des Gates (Kondensator) wird die Information gespeicher.

RalleBert


- veni, vidi, ferruminavi -
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