Unbekanntes Bauteil in Gebläsesteuerung

Begonnen von RalleBert, 27. August 2016, 17:45:07

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RalleBert

Ich habe eine Gebläsesteuerung von meinem Arbeistkollegen bekommen, die ein Problem bereitet, denn der Innenraumlüfter läuft entweder nicht mehr oder dauerhaft auf kleiner Stufe, auch nach abziehen des Zündschlüssels. Da ich ein ähnliches Problem bei meinem eigenen Wagen schnell und einfach durch Ersetzen des Mosfet beheben konnte, lag die Vermutung nahe, das es nicht sonderlich schwer sein würde, das Teil eben zu reparieren - ÄTSCH!

Erstmal war das ganze Gehäuse mit "Wackelpudding" ausgesossen, eine Art wieder entfernbares Gießharz, kenne ich als "Krümelgießharz" - BAH! Stunde später, Platine sauber.

Dann ist, und damit komme ich zum eigentlichen Problem, der Mosfet ohne jegliche Beschriftung. Es wurde nichts geschliffen, der ist so. Auf keiner Seite irgendeine Bezeichnung , nur ein "R32" von der Gehäuseform beim Spritzguß. Nach dem Auslöten habe ich den gemessen, alle Verbindungen nicht leitend, vertauschte Polarität 2->3 ca. 7MOhm. sollte doch passen, oder?

Ein Bild zum besseren Nachvollziehen:



             1                                  2                          3                         4                                           5

Die roten Linien sind durch Bleche hergestellte Verbindungen.

Jetzt würde ich den Mosfet trotzdem gerne tauschen (nach all der Mühe), zumal der gesamte Gebläseregler beim Markenhändler wohl über 150€ kostet. Bei Ebay zwischen 30 und 130. Das Bauteil vielleicht 3... Im KFZ wird i.d.R. Masse geschaltet, gehe ich recht in der Annahme, das es dann ein  N- Kanal Mosfet sein müßte? Dann würde ich einfach mal einen mit genug Reserven einsetzen und testen. Leider habe ich das Fahrzeug nicht zum ausmessen hier.

Der Vollständigkeit halber die Herstellertypenbezeichnung: GM 90 566 802 bzw. Behr 65922 bzw. Delphi 52 488 536

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Takeshi

Die MOSFETs im TO252-Gehäuse haben üblicherweise links Gate, rechts Source, Rücken Drain. Die Frage ist also, womit sind die beiden Stifte verbunden? Ist der linke Masse (und der rechte zur Last), dann ist es ein NMOS. Ist der rechte die Versorgung (und links die Last), ist es ein PMOS.

"Genug Reserven" ist nicht alles. Die einen haben eine höhere Spannungsfestigkeit, die anderen können mehr Strom, vorallem weil sie wegen der kleineren Spannungsfestigkeit ein kleineres RDSon haben. Das Gate hat noch eine Eingangskapazität, die die Schaltgeschwindigkeit beeinflusst. Ist er schneller (kleine Kapazität), dann sind die Schaltverluste kleiner, also kann er mehr Leistung. Zu schnell schaltende MOSFETs können aber auch Probleme machen. Daher gibt es nicht "den super-MOSFET".

RalleBert

#2
Ich habe die Außenkontakte unter dem Bild mal von 1-5 nummeriert. Auf dem Gehäuse sind die Klemmen für das Gebläse mit Pin 4 + 5 verbunden, wobei 4 "Motor +" und 5 "Motor -" ist. Pin 4 ist mit dem Zuführenden + direkt verbunden, wie ich vermutete, es wird Masse geschaltet, Plus liegt dauernd an. Eingehend Minus ist dann Pin 1. Kurzum: ganz links Minus rein, ganz rechts Minus raus.

Somit ist am Mostfet - Gehäuse TO263-2 (D2Pak) - ich gehe weiter von einem Mosfet aus - Drain (Pin2 - Tab) der abgehende (geschaltete) Minus, Source (Pin 3 - rechts) eingehender Minus und Gate (Pin 1 - links) die Ansteuerung, was vom Platinenlayout kaum anders sein kann. Also N-Mosfet, ne?

Leider hab ich das Datenblatt von dem Teil aus meinem Wagen nicht mehr (und auch nicht den Wagen), aber das war ein Mosfet für etwa 80 oder 100A, 60V und sehr geringem RDSon. Ich habe irgendwo noch einen zweiten gehabt, wenn ich den finde werde ich mich mal grob an den Werten orientieren. Et hät noch immer jot jejange ;D

Vielen Dank, Takeshi!

Edit: Ich hab den Mosfet aus der Steuerung meines Wagens wiedergefunden, es ist ein Fairchild HUF75344G3, ich habe ihn mit einem Infineon (IR) IRFP064N ersetzt, hat geklappt. Ein ähnliches sollte auch für die defekte Steuerung gehen.

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Takeshi

Also Source ist die feste Masse, Pin 1 der Platine. Der Rücken des MOSFETs ist Drain und geht zur Masse des Motors. Heißt schaltet der MOSFET, ist dort Masse, schaltet er nicht, ist dort die Versorgungsspannung. Damit muss das ein NMOS sein.

RalleBert

Joa, ich hab jetzt mal einen rausgesucht: IRF1405PBF, 55V, 169A, 5,3mOhm
Der hat zwar ein anderes Gehäuse, aber die Fahne kann ich zur Not kürzen, der Rücken liegt vollflächig auf dem Kühlkörper.

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Takeshi