Umweltpolitik

Begonnen von Takeshi, 05. September 2010, 02:06:23

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Takeshi

Ich lass es jetzt mal gut sein, bringt ja nichts.

Was anderes: Oft wird gesagt, was bringt es denn, wenn wir aussteigen? Im Rest Europas stehen genug AKWs. So eine Haltung nervt mich auch, auch wieder zurück zu führen auf schlechte Information.
Es ist ja so schlimm, den ersten Schritt zu machen. Wieso sollten nicht wir das sein? Außerdem vergessen die Leute immer, dass auch Uran ein seltener Rohstoff ist, genau so wie Öl, Kohle oder Gold. Das Zeug wird auch knapp, die Preise steigen. Zudem entsteht bei der Gewinnung von Uran viel CO2, was die Bilanz nicht mehr so super aussehen lässt.

Und zum Thema Endlagerung: Ich denke der einzige brauchbare Weg ist es den Scheiß von diesem Planeten zu verbannen. Man kanns in eine Rakete Richtung Sonne packen und zusehen, wie es verschwindet. Eine End"lagerung" halte ich für naiv. Kein Mensch weiß, wie die Welt in 1000 Jahren aussieht, keiner weiß, wie viele Jahrtausende irgendein Matrial oder Gebilde hält. Dann Prognosen über 1.000.000 Jahre zu machen ist lächerlich. Die Chance, dass da irgendwas passiert, ist nahe 100%.
Das alles geht aber erst, wenn die Raumfahrt sicherer geworden ist, also vielleicht in 100 Jahren oder mehr.

Zweiter Weg wäre, irgendeine Reaktion, von der man heute vielleicht noch nichts weiß. Wir erfahren ja heute noch Neuigkeiten über den Aufbau der Atome, wir haben nichtmal ein funktionierendes Atommodell. Der grund für Radioaktivität ist (soweit ich weiß) nicht wirklich geklärt und vielleicht findet man Wege, den Zerfall zu beschleunigen oder sowas. Es gibt ja am Ende Spaltprodukte, die ungefährlich sind. Aber darauf bauen, dass man das rasufinden, würde ich nicht.
Das kostet sicher Energie, aber das dürfte in Zukunft nicht das Problem sein. Ich denke in mehr oder weniger ferner Zukunft haben wir Energie im Überfluss. Die Natur hält genug Energie bereit (der Tsunami hatte angeblich eine Energie, vergleichbar mit dem Jahresverbrauch der USA!), wir müssen sie nur nutzen. Und da arbeiten wir ja dran.

hide

#31
Zitat von: Takeshi am 15. März 2011, 01:33:57
Ich lass es jetzt mal gut sein, bringt ja nichts.
;D

Zitat
Was anderes: Oft wird gesagt, was bringt es denn, wenn wir aussteigen? Im Rest Europas stehen genug AKWs. So eine Haltung nervt mich auch, auch wieder zurück zu führen auf schlechte Information.
Es ist ja so schlimm, den ersten Schritt zu machen. Wieso sollten nicht wir das sein? Außerdem vergessen die Leute immer, dass auch Uran ein seltener Rohstoff ist, genau so wie Öl, Kohle oder Gold. Das Zeug wird auch knapp, die Preise steigen. Zudem entsteht bei der Gewinnung von Uran viel CO2, was die Bilanz nicht mehr so super aussehen lässt.

Genau meine Meinung, noch besser ist das Argument "Kernkraft ist eine saubere Energie". Was die Leute unter Sauberkeit verstehen ist mir rätselhaft  :??? etwas das solch einen gefährlichen und hochgiftigen Müll produziert, sauber zu nennen ist doch schon zynisch. Des weiteren ist es nachgewiesen (wenn auch nicht im Zusammenhang geklärt), das es höhere Krebsraten im näheren Umkreis von AKW's gibt. Die Gewinnung von Uran ist nicht nur durch eine CO2 Bilanz belastet, sondern auch durch Umweltverschmutzung in höchstem Ausmaß.

Zitat
Und zum Thema Endlagerung: Ich denke der einzige brauchbare Weg ist es den Scheiß von diesem Planeten zu verbannen. Man kanns in eine Rakete Richtung Sonne packen und zusehen, wie es verschwindet. Eine End"lagerung" halte ich für naiv. Kein Mensch weiß, wie die Welt in 1000 Jahren aussieht, keiner weiß, wie viele Jahrtausende irgendein Matrial oder Gebilde hält. Dann Prognosen über 1.000.000 Jahre zu machen ist lächerlich. Die Chance, dass da irgendwas passiert, ist nahe 100%.
Das alles geht aber erst, wenn die Raumfahrt sicherer geworden ist, also vielleicht in 100 Jahren oder mehr.

Vor allem wird in diesen "Prognosen" auch nicht vom unwahrscheinlichen ausgegangen, Krieg, Terror, Wetterkatastrophen, Tiere etc.. außerdem verseucht man dadurch das Erdreich, da Metallfässer und Betonsärge nicht 1,000,000 Jahre halten. Auch hat Asse gezeigt dass die Lagerung nicht so einfach ist wie man sich das vorstellt.

Zitat
Zweiter Weg wäre, irgendeine Reaktion, von der man heute vielleicht noch nichts weiß. Wir erfahren ja heute noch Neuigkeiten über den Aufbau der Atome, wir haben nichtmal ein funktionierendes Atommodell. Der grund für Radioaktivität ist (soweit ich weiß) nicht wirklich geklärt und vielleicht findet man Wege, den Zerfall zu beschleunigen oder sowas. Es gibt ja am Ende Spaltprodukte, die ungefährlich sind. Aber darauf bauen, dass man das rasufinden, würde ich nicht.

Radioaktiv sind doch Isotope deren Kerne nicht stabil sind, wenn ich mich richtig an Physik zurückerinnere (grob modelliert). Den Zerfall von Atomen kann man auch nicht genau, sondern nur statistisch vorraussagen. In Kernkraftwerken entsteht ja als Abfallprodukt vom U235, Pu239. In der Natur zerfällt U238 solange bis Blei übrig bleibt, das ist dann ein stabiles Isotop. Bis es eine neue Theorie in der Atomphysik gibt, wird man den exakten Ablauf des radioaktiven Zerfalls nicht exakt vorraussagen können. Ein weiteres Problem ist das Ceasium als Spaltprodukt von Uran mit einer Halbwertszeit von ca. 30 Jahren, ist ein starker Betastrahler, schwer künstlich spaltbar und kann je nach Dosis die Strahlenkrankheit verursachen.

Zitat
Das kostet sicher Energie, aber das dürfte in Zukunft nicht das Problem sein. Ich denke in mehr oder weniger ferner Zukunft haben wir Energie im Überfluss. Die Natur hält genug Energie bereit (der Tsunami hatte angeblich eine Energie, vergleichbar mit dem Jahresverbrauch der USA!), wir müssen sie nur nutzen. Und da arbeiten wir ja dran.

Möglichkeiten gibt es genug, ich finde ja Wasserkraftwerke großartig, hoher Wirkungsgrad, nutzt Netzspitzen und bei entsprechender Laufzeit auch mit einer guten CO2 Bilanz

Takeshi

Zitat von: hide am 15. März 2011, 02:13:59
Radioaktiv sind doch Isotope deren Kerne nicht stabil sind, wenn ich mich richtig an Physik zurückerinnere (grob modelliert). Den Zerfall von Atomen kann man auch nicht genau, sondern nur statistisch vorraussagen.
Richtig. Ich denke man kann schon vorhersagen, welche Isotope zerfallen, aber so 100%ig was dahinter steckt, weiß man denk ich nicht. Eben weil man auch nicht vorhersagen kann, wann ein Isotop zerfällt.
Am schlimmsten soll ja das "Transuran" sein. Werd dir aber gleich noch was dazu schicken ;)

Zitat von: hide am 15. März 2011, 02:13:59
Möglichkeiten gibt es genug, ich finde ja Wasserkraftwerke großartig, hoher Wirkungsgrad, nutzt Netzspitzen und bei entsprechender Laufzeit auch mit einer guten CO2 Bilanz

Ja, wobei ich kein Freund davon bin nur oder verstärkt auf eine Technologie zu setzen. Außerdem kann man nicht jede Energieform überall nutzen, wie auch Wasserkraft. Aber wo man es kann, klar. Da sollte man es machen. Wird ja in Österreich gemacht, weshalb die vermutlich auch keine AKWs haben.

Skome

Ich weis das der Beitrag ein wenig dämlich war Takeshi,

aber ich denke du hast verstanden was ich gemeint habe. In DE gab es bereits auch mehrere Fälle in den AKW´s. Brände, zu lasche Sicherheit, Ausfälle etc. Im Gesamtaspekt sind AKW´s in meinen Augen gefährlicher, denn die Endlagerung der Brennstäbe wird noch hunderte wenn nicht gar tausende Generationen nach uns belasten und die Umwelt stark schädigen. Das sind meine Bedenken.

Kohlekraftwerke sind auch keinen deut besser, der Ressourcenverbrauch von diesen ist extrem hoch damit die Temperatur gehalten werden kann, die verschmutzung durch CO² ist auch bedeutend höher als bei AKW´s allerdings haben Kohlekraftwerke nicht das Problem die Umwelt über einen so extrem langen Zeitraum zu schädigen.

Und nur diese schädigung über den langen Zeitraum macht AKW´s gefährlicher und wenn sie explodieren. Nicht mehr und nicht weniger.

Zumindest aus meiner Sicht der Dinge.
2 dinge sind unendlich das Universum und die Menschliche dummheit, wobei ich mir beim Universum noch nicht ganz sicher bin ...

hide

Zitat von: Takeshi am 15. März 2011, 12:30:27

Richtig. Ich denke man kann schon vorhersagen, welche Isotope zerfallen, aber so 100%ig was dahinter steckt, weiß man denk ich nicht. Eben weil man auch nicht vorhersagen kann, wann ein Isotop zerfällt.
Am schlimmsten soll ja das "Transuran" sein. Werd dir aber gleich noch was dazu schicken ;)

Ich meinte auch den Zeitpunkt des Zerfalls  ;D
Schrödingers Katze ist dazu ein wunderbares Gedankenexperiment.

Zitat
Ja, wobei ich kein Freund davon bin nur oder verstärkt auf eine Technologie zu setzen. Außerdem kann man nicht jede Energieform überall nutzen, wie auch Wasserkraft. Aber wo man es kann, klar. Da sollte man es machen. Wird ja in Österreich gemacht, weshalb die vermutlich auch keine AKWs haben.

Wasserkraft kann alleine auch nur schwer existieren, aber es steckt großes Potential drin. Das es einen Mix aus Technologien sein muss, ergibt sich schon aus der Geographie unseres Landes  ;D

Takeshi

Zitat von: Skome am 15. März 2011, 13:10:20
Im Gesamtaspekt sind AKW´s in meinen Augen gefährlicher, denn die Endlagerung der Brennstäbe wird noch hunderte wenn nicht gar tausende Generationen nach uns belasten und die Umwelt stark schädigen. Das sind meine Bedenken.

Schon, aber Atommüll haben wir sowieso schon in großen Mengen. Ob wir die nun sofort oder in 10 Jahren abschalten, das Problem Atommüll ändert sich damit kaum. Das ist es. Und ich denke HIER sind die AKWs, solange da nicht total geschlampt wird, schon "sicher".
Das, was du sagst, hätte man sich vorher überlegen müssen. Hätten wir nie AKWs gehabt, wäre ich ganz der Meinung.

Zitat von: hide am 15. März 2011, 14:06:50
Ich meinte auch den Zeitpunkt des Zerfalls  ;D

Öh, ich doch auch oô

hide

Hab mir das Video angesehen, dass du mir gezeigt hast.

Vieles davon kannte ich schon, aber neu waren mir aber die Aufsummierung der Subventionen die der Kernkraft bisher zugekommen sind, da find ichs umso frecher dass die großen 4 jetzt anfangen zu pöbeln, dass der Strompreis steigt. Quelle Das finde ich wirklich pietätlos und dreist.

Ich hab da noch ein interessantes Video von Planet Wissen zum Thema Kernkraft allgemein.

Takeshi

Ja, neu ist das natürlich nicht alles, aber es gibt immer ein paar Sachen, die man noch nicht wusste ;D

Das mit dem Strompreis ist sowieso ein Witz. Hab ich gestern erst gelesen, nur ein Drittel des Strompreises kommt durch die Produktion, der Rest ist einfach nur Gewinn und Steuern (nehme ich dann mal an). Außerdem ist Atomstrom für die Konzerne sau billig. Würde sich der Strompreis danach richten, wäre er ja jetzt schon viel günstiger. Also da wäre eigentlich viel Luft für den Preis in der Produktion. Zudem sind die Kosten gesunken, die Preise aber gestiegen.
Aber wie das immer so ist. Steigen die Kosten, steigt auch der Endpreis. Sinken die Kosten, bleibt der Endpreis.

Gestern kam auch nochmal Quarks & Co zum Thema Japan, wird denk ich am Samstag wiederholt. Fand ich auch interessant, auch wenn es teilweise aus alten Sachen zusammengestückelt wurde.

Takeshi

Hier einige News, die vielleicht den ein oder anderen auch interessieren.

Fette aus dem Schlachthaus werden zu Bio-Plastiksackerln (10.01.2012)
Da macht die EU ja direkt mal was sinnvolles. Der Effekt allein davon wird ja aber leider verschwindend gering sein, wenn ich mir die Zahlen da durchlese. 0,5 Mio. Tonnen Fett im Jahr, 250 Mio Tonnen Kunststoffe aus fossilen Stoffen im Jahr 2010, das ganze weltweit.
Aber wenn ich dann das mit dem Käse lese, pro Tag 1 Mio Liter Molke (also im Jahr 356 Mio Liter!), das nur in Oberitalien. Irgendwie stimmt die Relation da nicht so wirklich. Wenn das doch stimmt, könnte man damit aber schon irdentlich was reißen.

Wasserstoff aus Biomasse (11.02.2012)

Sonnenblumen helfen Solarkraftwerke zu optimieren (11.02.2012)

Takeshi

Es gab ja letztens hier noch eine Dikussion über Elektroschrott, daher interessierts vielleicht einige.


Der ein oder andere wird es mitbekommen haben, sogenannte "seltene Erden" werden knapp und damit teuer. Der Großteil kommt aus China und China reduziert die Exporte, was zu einer Preissteigerung führt, genau so aber auch die gestiegene Nachfrage. Die seltenen Erden werden vorallem in der Elektronik oft gebraucht, zum Beispiel für Displays oder die Magnete in Lautsprechern und Kopfhörern, aber auch Akkus oder Windräder.

Nnun war ich ja der Meinung, ok, wenn mehr vom Elektroschrott vernünftig entsorgt wird, können die Stoffe da ja auch wieder raus gewonnen werden, wie es ja bei Metallen wie Aluminium, Eisen, Kupfer und Gold der Fall ist. Doch dann musste ich heute in einem Artilel in der aktuellen c't (9/2012) lesen, dass es derzeit nichteinmal ein Verfahren gibt, um die Stoffe aus den Displays heraus zu gewinnen. Jetzt wird erstmal die Forschung daran gefördert, damit das in einigen Jahren möglich ist! Da war ich ja echt schon etwas geschockt, dass wir da so zurückgeblieben sind. Das hieße ja auch, dass bisher die ganzen Stoffe schlicht entsorgt werde. Ob man die später wieder da raus holen kann, würde mich ja schon interessieren.

hide

man hat sich auf die billigen Importe aus China verlassen, jetzt kommt man erst auf die Idee die Elemente auch anderswo abzubauen, Grönland hat z.B. auch riesige Vorkommen die an Quantität mit China konkurenzfähig sind, aber leider fängt man jetzt erst an Abbaumöglichkeiten (vorallem umweltverträgliche, was China ja bekannterweise scheißegal ist) zu erforschen.

Das man sich bisher nicht um Recycling gekümmert hat, zeigt die perversität der Wegwerfgesellschaft. Vergleichbar mit der Energiewirtschaft, für Wartung gibts keine Förderung nur für Neuinvestitionen.

Takeshi

Ja, dass es verschiedene andere Quellen gibt, stand da auch. Mir ging es auch eher darum, dass wir derzeit keine Möglichkeit haben die Stoffe aus alten Geräten zurückzugewinnen, das ist irgendwie schon echt ein Armutszeugnis. Dass man es nicht macht, weil es sich nicht lohnt, das wäre ja die eine Sache. Es aber nichtmal können! Puh.

Als Grund für die Begrenzung des Exports gibt China ja auch an dies wegen der Umwelt zu tun. Angeblich werden rund 50% der Erden umweltkritisch gewonnen, was dadurch etwas eingedämmt werden soll. Kann man natürlich glauben oder nicht. Aber selbst die WHO nimmt das ein wenig ernst, wie es scheint.

Kurz drauf stand übrigens ein Artikel, wie Handyhersteller mit fehlenden Updates von Android für Elektronikschrott sorgen ;D

hide

vielleicht sollten wir einfach mal versuchen etwas länger mit unseren Gerätschaften auszukommen statt alle halbe Jahre ein neues Mobiltelefon (muss es immer das allerneueste iphone sein?), jedes Jahr das neue ipad oder im zweijahresturnus ein neues Notebook zu kaufen

Takeshi

Auch das stand da drin: Einfach mal weniger Zeug kaufen und den alten Krempel länger benutzen. Ich mach das eh so, da ich gar keinen Bedarf hab ständig ein neues Handy zu kaufen.
Aber erklär das mal den anderen Menschen, denen das an sich egal ist. Davon gibts ja doch genug (= zu viele), die auf Umweltschutz keinen Wert legen und solange das Handy bezahlbar ist, ist doch alles super.

hide

da kenn ich auch experten die drei oder mehr handyverträge am laufen haben um immer das neuste modell zu haben