Laptop Akku Kaufentscheidung

Begonnen von sumsum, 11. Mai 2014, 15:38:27

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sumsum

Hallo,

habe einen Laptop (sehr alt) bei dem der Akku hinüber ist. Hatte schon daran gedacht, die Zellen wechseln zu lassen, war dann aber teurer als angeblich "neue" Akkus.

Jetzt bleibt mir nur noch einen dieser neuen Akkus zu kaufen. Da habe ich aber grundsätzlich einige Bedenken.

Denn ich habe die Wahl zwischen einem nicht originalen (günstig, aber scheinbar gut) oder einem originalen (teurer).

So zum günstigen kann ich die ganzen Bewertungen lesen, die im Netz kursieren. -> Sind scheinbar nicht immer ihr Geld wert.

Bei dem originalen Akku bin ich etwas skeptisch bezüglich der bisherigen Lagerung, da ich davon ausgehe, dass die nicht mehr neu produziert werden und somit schon einige Jährchen gelegen sind.

Es handelt sich um einen Asus Akku vom Type A32-F3. Die wurden scheinbar auch in vielen anderen Laptops verbaut (weiß aber nicht mehr ob auch in Laptops anderer Hersteller).

Der Preisunterschied beträgt etwas weniger als die Hälfte (nicht original von 25-35€, original von 45-55€ [vielleicht sogar mehr]).

Danke schonmal für eure Hilfe.


Takeshi

Die Zellen sind ja glaub ich fast immer die gleichen: 18650
Die gibt es mit Lötfahne auch bei Amazon für je 4 € aufwärts (z.B. die hier). Theoretisch kannst du die dann selbst tauschen, musst da aber nur drauf achten, dass du auf keinen Fall einen Kurzschluss zwischen den Zellen produzierst.

Bei den Akkus von Drittherstellern seh ich vorallem zwei Probleme. Einmal betrifft das die tatsächliche Kapazität, die eventuell viel niedriger ist. Andererseits wäre das die Schutzschaltung, die verhindert, dass dir der Kram um die Ohren fliegt. Wenn du einen originalen Akku verwendest, besteht die Gefahr nicht so.

Anhand der Daten des Akkus kann man schon mal sagen, dass es 3 Zellen in Reihe sind und vermutlich 2 oder 3 parallel, heißt 6 oder 9 Zellen. Bei 4 € pro Zelle sind das 24 € oder 36 €. Damit liegst du genau dazwischen, hast aber die Kombination aus beidem: Frische Zellen (denke auch, die originalen Akkus könnten alte Zellen haben) und eine hochwertige Ladeschaltung. Bei den Einzelzellen kannst du dich außerdem leichter darüber informieren, ob die wirklich was taugen bezüglich der Kapazität, denn da kennst du definitiv den Hersteller. Bei den Nachbau-Akkus weißt du nie, was drin ist.

RalleBert

Zitat von: Takeshi am 11. Mai 2014, 16:09:36
die Kombination aus beidem: Frische Zellen (denke auch, die originalen Akkus könnten alte Zellen haben) und eine hochwertige Ladeschaltung.

Hatte ich bei meinem Futschi-Siemens auch gedacht, die Akkuelektronik ist aber ziemich bescheiden, sie hat den Zustand der "schlechten" Zellen gespeichert, die neuen Zellen haben nichts bewirkt - Laufzeit unverändert bei 2 Minuten. Ein Reset der Elektronik ist nicht vorgesehen, ein Möglichkeit dafür habe ich nicht gefunden. Also kann das mit den neuen Zellen einpflanzen auch daneben gehen.

Die Frage ist, was Du machen willst. Wenn es zum Arbeiten gedacht ist und 100% verlässlich sein muß, nimm den originalen Akku. Wenn Du nur einen Akku brauchst, um ab und zu eine Weile ohne Steckdose zu überbrücken, kauf den Nachbauakku. Die Zellen im alten Originalakku kannst Du ja auch dann noch tauschen oder testen. Meiner Erfahrung nach ist oft nur eine Zelle madig und dadurch ist das ganze Pack dann beinahe unbrauchbar.

- veni, vidi, ferruminavi -
- ich kam, ich sah, ich l?tete -

Takeshi


sumsum

Danke schon mal für die Infos.

An den Austausch (selbst) hatte ich auch schon gedacht, das Problem sehe ich eher im Öffnen des Akkugehäuses und des wieder verschließens.
Klar ist der Tausch von LiIon Zellen kritischer (wenn man es noch nie gemacht hat) als der Tausch/Reparatur von NiCd/NiMh Zellen aber mit euren Erfahrungen bestimmt um einiges besser zu bewerkstelligen als keinerlei Infos zu erhalten. :klatsch

Zu Rallebert:
Ich hatte diese Überlegung auch im Kopf: Um die falsche Kapazitätsanzeige/Restlaufzeit auf einen ordentlichen Wert zu bringen, hatte ich im Bios diese Akku Kalibrierung gemacht. Somit habe ich befürchtet dass evtl. beim neuen Akku eine erneute Akkukalibrierung notwendig ist.?

Der Laptop sollte wie früher auch, 100% verlässlich sein (Studium/Arbeit).

Beim originalen Akku habe ich halt die Ungewissheit, wie lange das Ding schon da liegt.

Bei dem Akku hier denke ich, dass es nicht nur eine, sondern mehrere wenn nicht alle Zellen einen Schuss haben, da dieser selbst mit einer Laufzeit von 20 min lange Zeit benutzt wurde und erst seit einem knappen halben Jahr nur per Netzteil betrieben wird. Auch die Lagerhinweise und "Regenerations"methoden wurden an dem Akku ausgetestet.


Takeshi

Es reicht aber schon, wenn eine einzige Zelle bzw. Parallelschaltung von Zellen im Eimer ist. Dann sinkt die Spannung rapide um mehrere Volt ab, was sonst nur passiert, wenn alle Zellen entladen werden.

Den Akku zu öffnen ist unter Umständen wirklich etwas haarig, oft muss der aufgeschnitten werden. Da muss man aber auch aufpassen, denn in die Zelle zu schneiden wäre ganz schlecht. Würde ich dann am besten direkt draußen machen, damit du das Weite suchen kannst, wenn es passiert und dir das Ding um die Ohren fliegt.
Wenn du ihn offen hast, kannst du aber zumindest mal die Spannung der Zellen messen. Dann weißt du, ob alle Zellen defekt sind, oder nur ein paar.

Ist alles abhängig davon, wie viel Energie und Zeit du da reinstecken willst, oder eben lieber neu kaufen. Wobei sich da in der Tat das grundsätzliche Problem ergibt, wie bei Konsolen-Ersatzteilen auch: Original ist meist gebraucht, wie lange es noch hält, weiß man nicht. Neu ist meistens nicht original, da weiß man nie, was es überhaupt taugt.

ZEROFX

#6
Oft sind die Zellen nicht defekt nur die Ladeelektronik drosselt die Akkus. Da hat jeder Hersteller sein eigenes Süppchen.

Beispielsweise wenn ein Akku 100x geladen wurde, bekommt er automatisch "Verschleiß", selbst wenn die Zellen noch einwandfrei sind/wären.


So kann es sein das nur die Elektronik falsch ist. Was aber auch passieren kann das z.B. eine Zelle, oder die verbundenen parallel Zellen einen defekt haben.


Man kann jeden Akku resetten, da gibt es auch eine Software dafür.

Z.B.

http://sbworkshop.com/
oder
http://be2works.com/Home.aspx

Vielleicht sollte man die Chips aber auch selbst auslesen dann das Hexfile modifizieren und neu raufflashen.... falls es geht, denke aber es sollte machbar sein.

sumsum

Ok werde mir auf jeden Fall mal den alten Akku anschauen (Gehäuse öffnen).

Danke für die Infos ZEROFX, scheint ja das Problem von Rallebert zu sein. Wäre wirklich interessant zu wissen, wieso die Kapazität softwaremäßig gedrosselt wird, also obs Kostengründe sind (sprich viele Ersatzakkus verkaufen) oder Sicherheitsgründe (die für die Normalos vielleicht nicht gleich ersichtlich sind).

Rallebert könntest du einige Infos zu deinem Akku geben, evtl. auch Fotos posten falls die Zeit es zulässt?

RalleBert

Ein Foto und kleinen Bericht zum Tausch findest Du hier. Da aber bald jeder Akku anders aufgebaut ist, bringt das kaum was.

@ZEROFX:
Da muß ich mich mal einlesen. Danke!

- veni, vidi, ferruminavi -
- ich kam, ich sah, ich l?tete -

Takeshi

Zitat von: sumsum am 12. Mai 2014, 16:28:33
[...] oder Sicherheitsgründe (die für die Normalos vielleicht nicht gleich ersichtlich sind).

Hat zwar auch etwas mit Kostengründen zu tun, aber möglich wäre, dass der Hersteller zu faul ist den tatsächlichen Zustand des Akkus richtig zu ermitteln. Der geht also davon aus, dass der Akku mit jedem Lade- und Entladevorgang verschleißt. Damit liegt er sicherheitshalber immr über der Erwartung. Damit wird dann verhindert, dass der Laptop plötzlich ausgeht, obwohl Windows noch 50 % meldet.

So ähnlich wird das ja teilweise auch bei Druckerpatronen gemacht.

ZEROFX

Kurz noch was zur Software, ich schätze das man diese Chips auch so auslesen kann, auch ohne spezielle Software (wie die verlinkte).
Vielleicht per Parallelport oder eben mit einem willem-programmer oder was es da es so gibt. Dann einfach mit einem Hex Editor das File betrachten.
Ich gehe nur davon aus, falls es ein kein "custom" Design der Chips ist und ein Datenblatt vorhanden ist.

Beim Auslesen sollte es eigentlich auch reichen an den Akkubeinen die Kontakte zu klemmen. Aber besser nochmal selber recherchieren  ;) Glaube da gibt es auch so adapter, aber hey fragt mich nicht :).

Falls sich da jemand spielen will und mal die Chips auslesen möchte, ich hätte hier etwa 5-7 Akkuplatinen da und könnte diese, oder zumindest die Chips jemanden verschicken. Aber ich kann die nicht mehr zuordnen, welcher Hersteller es war (Sony, Dell, Samsung waren u.a. dabei).


Ein Versuch wäre es schon wert. Ich überlege mir auch bei meinen Dell Notebooks sehr gute Panasonic oder Sanyo Zellen (3000+ mAh) zu kaufen und irgendwann die defekten zu ersetzen. Das größte Problem stellt für mich aber eher das Punkten der Verbindungen dar. Ohne selbst gebaute (oder gekaufte) Punktschweißmaschine wird es schwer. Löten sollte man diese Zellen ohnehin nicht. Es gibt sicher auch Zellen mit Lötfahnen, aber das wird dann sehr Eng mit dem Platz.

Ein Weiteres Problem ist sicher das Öffnen des Akkus, ich habe mich da schon mit mehreren gespielt. Das kann von aufwendig ziehen und tordieren bis zu unlösbar gehen. Da sehe ich auch ein großes Problem. Manche sind geklippst und noch zusätzlich verklebt.


Dann wäre es abzuschätzen ob es sich für einen Akku rentiert... und es sind Lithium Akkus (oder vielleicht Lithium Polymer) also solltet ihr aufpassen :D

sumsum

So habe mir den Akku angeschaut und versucht , die Zellen aus dem Gefängnis zu befreien. Habe irgendwann aufgegeben, da das Gehäuse komplett zerstört werden müsste (geklebte Nut und weitere lustige Sachen).

Werde mir höchstwahrscheinlich einen nicht originalen kaufen, in der Hoffnung, dass diese Gehäuse zerstörungsfrei zu öffnen sind und beim Ausfall ein Tausch der Zellen möglich sein wird.

Danke für die bisherige Anteilnahme und die Tipps.