Allgemeine 3D Drucker Topic

[Anakin94]

Ich starte mal eine Topic zu 3D Druckern.
Hier könnt ihr alles dazu fragen.

Ich starte mal.
Momentan schaue ich mich nach einem Modell bis 250€ um.
Zuerst wirkte der Anycubic Kobra 2 Neo recht ausreichend.
Von diesem wurde mir allerdings abgeraten und wenn sollte ich besser den Elegoo Neptune 4 nehmen.
Nur die Lüfter sollen sehr laut sein.

Hat jemand noch einen anderen Vorschlag?

[Takeshi]

Sehr gut, eine 3D-Drucker-Topic wollte ich auch schon lange starten!

Einen konkreten Drucker kann ich dir nicht empfehlen, aber meine Erfahrung möchte ich mit dir teilen und basierend darauf eine allgemeine Empfehlung aussprechen. Ich habe einen Anycubic Mega Zero 2.0, der hat mich neu um die 100 € gekostet. Inzwischen komme ich damit ganz gut klar, aber eigentlich ist der Drucker, so wie er verkauft wird, Mist. Das Aber kommt noch!

Was die meisten Drucker haben, sind diese flexiblen und magnetischen Kunststoffmatten als Druckbett. Die Oberfläche ist nicht richtig glatt, sondern ist etwas rau. Das spiegelt sich immer auf der Unterseite des Druckteils wider. Außerdem leiden die Matten sehr schnell. Wird an einer Stelle sehr häufig gedruckt, verändert sich dort das Material mit der Zeit, was man wieder im Druckteil sieht. Relativ schnell sind die Matten für meine Begriffe gleich völlig unbrauchbar.
Dann gibt es noch Glasplatten als Druckbett. Die standen bei mir in Massen in der FH und bei allen waren die Glasplatten mindestens auf einer Seite beschädigt. Keine Ahnung, wie das passiert ist, ist mir aber so im Kopf geblieben.

Für meinen Drucker habe ich mir eine Metallplatte mit PEI-Bschichtung zugelegt. Habe mir sagen lassen, das sei das gleiche Zeug, woraus Kapton-Band gemacht ist. Diese Platte hat mich 80 oder 90 € gekostet, also fast den Preis des Druckers, aber das war es wert! Ich habe schon echt viel gedruckt, aber das Druckbett ist noch wie neu. Es lässt sich mit Isopropanol sehr gut reinigen. Die Oberfläche ist maximal glatt, das Druckteil an der Stelle auch. Die Haftwirkung ist super und wenn es abgekühlt ist, geht es sehr leicht ab. Man muss nur aufpassen, dass der Druckkopf nicht zu tief hängt und dann über das Druckbett fährt, denn dann wird die Beschichtung beschädigt. Aber das gilt wohl für alle Oberflächen.
Ich habe von anderen gehört, dass sie dieses Druckbett nicht mögen, weil man warten muss, bis es abgekühlt ist, um das Druckteil zu entnehmen. Aber das nehme ich gern in Kauf. Dann dauert der Gesamtdruck eben keine 3 Stunden und 20 Minuten, sondern 3 Stunden und 22 Minuten. Darauf kommt es echt nicht an.

Was ich noch zu dem Drucker sagen muss, die Firmware war absoluter Schrott. Die Genaugkeit des Feeders (das Teil, das das Filament bewegt) war unterirdisch. Ich glaube die Menge lag 30 % neben dem Soll, heißt 10 cm waren 7 oder 13 cm, weiß nicht mehr wie herum. Mit der Originalfirmware war das nicht zu korrigieren. Habe mir aber eine Alternativfirmware aufgespielt, damit ging es dann.

Ich dachte erst, das Druckbett sei uneben, weil der Abstand zwischen Extruder und Druckbett je nach X/Y-Position um 200 µm variierte. Ich hatte mir daher von dem anderen Druckbett erhofft, dass es dann gerade ist, aber Pustekuchen! Ich gehe davon aus, dass nicht das Druckbett uneben ist, sondern die Führung. Das hätte nämlich den gleichen Effekt. Auch hier, mit der Originalfirmware war das nicht zu korrigieren, womit faktisch die Dicke der ersten Schicht 300 µm betragen muss. Feiner wäre nicht möglich, weil sonst der Druckkopf zu nah ans Druckbett kommen würde oder der Abstand zu groß würde, so dass er in die Luft druckt. Mit der Alternativfirmware konnte ich das so ausgleichen, dass sogar 0,1 mm möglich sind.

Ich drucke meistens PETG, weil das weniger Schrumpfung hat, temperaturstabiler ist (wird auch heißer gedruckt) und ich meine auch so stabiler ist. Außerdem gibt es transparentes Filament, was es in PLA nicht gibt. Für PLA hat die Firmware eine Vorheizfunktion, die die Sollwerte für Bett und Extruder auf die passenden Werte ändert. Für PETG sind die Werte anders und dafür gibt es keine Voreinstellung. Mit der Alternativfirmware gibt es das. Klar, wenn ich losdrucke, werden die Werte mit dem GCode eingestellt, aber ich heize ganz gern das Bett einige Zeit vor, um Verformung vorzubeugen. Und wenn ich das Filament wechseln möchte, muss ich es auch so vorheizen.

Leise waren die Lüfter nie, aber das wird immer so sein. Da sind halt China-Lüfter drin. Das ganze Ding darf kein Geld kosten, also ist das Billigste drin, was die so produzieren können. Inzwichen hat der Lüfter aber einen Lagerschaden. Der ist tierisch laut. Haut man dagegen, wird er manchmal leise. Hab mir schon einen Ersatzlüfter bestellt, muss noch getauscht werden.

Der letzte Punkt betrifft nicht direkt den Drucker. Ganz wichtig ist ein massiver Untergrund! Ich habe den Drucker auf dem Boden betrieben, lief gut. Dann habe ich ihn an seinen Platz auf einen Schrank gestellt, das Druckergebnis war grauenhaft. Irgendwann stellte ich fest, dass der Schrank beim Drucken leicht vibriert. Hab dann einen Abschnitt einer dicken Küchenplatte drunter gestellt, die zudem eingeklemmt ist. Nun wackelt da nichts mehr und das Druckergebnis ist wieder sauber.

Also Fazit, der Drucker war Müll, aber mit anderem Druckbett, anderer Firmware und Einstellerei war er ganz brauchbar. Ich habe auch schon Erstaunen für die Druckqualität geerntet, besonders wenn ich gesagt habe, was der Drucker gekostet hat.

Meine Empfehlung ist besonders das Druckbett. Das gibt es bei keinem günstigen Drucker dazu, kann aber nachgerüstet werden. Ich würde lieber einen Drucker für 150 € kaufen und das Druckbett tauschen, als einen für 250 € kaufen und das Druckbett so lassen. Am Ende musst du es sowieso alle paar Monate austauschen. Vermutlich wird mir da jemand widersprechen, aber das ist meine Erfahrung. Und ich erwarte nicht, dass ein Drucker für 250 € so viel besser ist als einer für 150 €. Am Ende ist es immer die gleiche Technik und alles mehr oder weniger China-Schrott. Schau am besten vorher nach, ob es eine alternative Firmware gibt. Bei mir war es ein Marlin-Fork. Marlin ist oder war zumindest sehr verbreitet.

[Anakin94]

Was die meisten Drucker haben, sind diese flexiblen und magnetischen Kunststoffmatten als Druckbett. Die Oberfläche ist nicht richtig glatt, sondern ist etwas rau.

Damals hatte ich Zugang zu einem Prusa i3 MK2S.
Ich weiß nicht aus was das Druckbrett bestand, aber da war eine Folie drauf.
So wie ich das verstanden hatte, muss diese nach Verschleiß erneuert werden.
Ist das so eine Kunststoffmatte?

Eine raue Oberfläche würde mich persönlich nicht stören.
Ein Vergleich würde mich aber interessieren.

Ich habe von anderen gehört, dass sie dieses Druckbett nicht mögen, weil man warten muss, bis es abgekühlt ist, um das Druckteil zu entnehmen. Aber das nehme ich gern in Kauf. Dann dauert der Gesamtdruck eben keine 3 Stunden und 20 Minuten, sondern 3 Stunden und 22 Minuten.

Selbst 10 Minuten fände ich nicht nennenswert.
Eilig hab ich es eh nicht.

Ich drucke meistens PETG, weil das weniger Schrumpfung hat, temperaturstabiler ist (wird auch heißer gedruckt) und ich meine auch so stabiler ist. Außerdem gibt es transparentes Filament, was es in PLA nicht gibt.

Ich denke daraus könnte man einen Lüfteradapter für die PS2 Fat drucken, um einen üblichen 60x60x15 mm Lüfter einzubauen.
Aber Biofusion finde ich noch gut, da es mechanisch belastbarer ist als PLA und PETG.
Das kann man im Modellbau als Kompromiss verwenden, wenn man auf ABS verzichten möchte.
Ist nur weniger Hitzebeständig als PETG, aber mit bis zu 75°C immer noch höher als bei PLA.

Und PLA gibt es doch auch transparent, oder sieht das anders aus?

Schau am besten vorher nach, ob es eine alternative Firmware gibt.

Für den Elegoo Neptune 4 gibt es Klipper.
Das wurde mir als wichtiges Argument genannt.

Ich würde lieber einen Drucker für 150 € kaufen und das Druckbett tauschen, als einen für 250 € kaufen und das Druckbett so lassen.

Hohe Ansprüche habe ich nicht.
Wichtig ist mir die Möglichkeit Ersatzteile einfach beschaffen zu können.
Und eine 0,2mm Düse sollte es geben.

[Takeshi]

Ist das so eine Kunststoffmatte?

Davon gehe ich aus, wobei ich mir vorstellen kann, dass die Matte von einem Prusa-Drucker langlebiger ist als die von einem China-Drucker.

Und PLA gibt es doch auch transparent, oder sieht das anders aus?

Das Natur-PLA-Filament ist sehr trüb. Soweit ich weiß, gibt es kein klares PLA.
PLA Natur / PETG Natur
PLA in transparent farblich finde ich gar nicht.

Hohe Ansprüche habe ich nicht.
Wichtig ist mir die Möglichkeit Ersatzteile einfach beschaffen zu können.

Das kenne ich von vielen Sachen. Hohe Ansprüche habe ich so lange nicht, bis ich merke, dass selbst diese noch unterboten werden.

Die Frage war im Übrigen indirekt, wie man für einen gewissen Geldbetrag möglichst viel herausbekommt. Da sehe ich einen günstigeren Drucker mit gutem Druckbett vorn. Oder gleich ein günstiger Drucker mit Standard-Druckbett. Die 100 € mehr für den Drucker selbst sind es meiner Meinung nach jedenfalls nicht wert, ohne jemals eine Bandbreite an Druckern getestet zu haben.

[Anakin94]

Das Natur-PLA-Filament ist sehr trüb. Soweit ich weiß, gibt es kein klares PLA.
PLA Natur / PETG Natur
PLA in transparent farblich finde ich gar nicht.

Achso dann ist da so eine Trübheit dabei.
Dieses hier soll transparent sein PLA Transparent.
Es gibt aber noch PLA Crystal Clear.
Da sind auch Beispiel Bilder.
Ist etwas milchig, find ich aber in Ordnung.

Die Frage war im Übrigen indirekt, wie man für einen gewissen Geldbetrag möglichst viel herausbekommt. Da sehe ich einen günstigeren Drucker mit gutem Druckbett vorn. Oder gleich ein günstiger Drucker mit Standard-Druckbett. Die 100 € mehr für den Drucker selbst sind es meiner Meinung nach jedenfalls nicht wert, ohne jemals eine Bandbreite an Druckern getestet zu haben.

Für mich macht das die Entscheidung wirklich schwierig.

[Anakin94]

Das liegt zwar schon knapp 4 Jahre zurück, ist bisher aber der sinnvollste Druck gewesen.
Das Notebook (Acer Aspire 5742G) hatte nur einen Mono-Lautsprecher.
Im Gehäuse war noch Platz für den zweiten und auch auf dem Mainboard war noch ein freier Anschluss dafür.
Lediglich im Gehäuse fehlte ein Gitter, was ich ausfeilte.
Aus Symmetrie hatte ich es ebenso auf der anderen Seite gemacht.
Die Gitter sind aus PLA gedruckt und mit Sekunderkleber eingeklebt.
Hält schon seit Jahren und geschmolzen ist noch nichts.

Die STL-Datei ist als ZIP-Archiv angehangen.
Der fehlende rechte Lautsprecher heißt übrigens ,,PK23000DB00" .