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Begonnen von ~phoeny~, 15. Juli 2011, 13:34:24

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kanne

Hallo erstmal,

bin neu hier und habe vermutlich das gleiche Problem wie phoeny... Nutze meine PS3 eigentlich nur selten, aber seit unlängst geht mein BluRay Laufwerk nicht mehr an. Scheibe war drinne. Hab mal alles aufgemacht und die Scheibe rausgeholt. Nachdem der Einzugs-Auswurfmotor mit Batterien dran funktionierte, war ich fast hoffnungslos, dann hab ich in einem Youtube-Video gesehen, dass einer der 4 Pins auf dem MB für die BD Stromversorgung +12V haben soll. An dem besagten PIN liegt bei mir keine Spannung an.

Dank Phoeny hab ich dann auch mal die F6003 gemessen. 12M Ohm. Ist wohl bei mir auch defekt, oder? Ich hab übrigens das VER-001 Mainboard.

Nun meine Frage, um etwas weiterzukommen. Was kann ich bzgl. der Sicherung machen? Wie und durch was ersetz ich die? Bin jetzt nicht erfahren in SMD löten oder so. Lötkolben ist aber schon vorhanden.

Vielen Dank für jeden Input... Super Board hier...

Kanne

RalleBert

Du kannst eine entsprechende Sicherung einfach drüber löten, die alte muß nicht raus, ist ja defekt. Die Frage ist nur, warum die Sicherung ausgelöst hat. Wenn da ein direkter Kurzschuß liegt, geht die neue Sicherung auch direkt wieder drauf.

- veni, vidi, ferruminavi -
- ich kam, ich sah, ich l?tete -

kanne

Danke schonmal,

was wäre denn eine entsprechende Sicherung? Woher weiß ich, was ich da verwenden muss? Bin kein Elektriker.
Was es ausgelöst hat ist ne gute Frage. Ich hatte zuletzt ne BluRay geschaut und dann die Kiste ausgemacht. Beim nächsten mal blieb das Laufwerk dann direkt ruhig... Ein erneutes kaputtgehen der Sicherung würde ich erstmal riskieren. Wird ja nicht die Welt kosten. Sollte das nicht reichen, wird der Fehler wohl am Laufwerk zu suchen sein, oder?

Kanne

Takeshi

Zuerst würde ich mit einem Multimeter den Widerstand zwischen den beiden Seiten der Sicherung und GND messen. Nicht, dass da ein Kurzer ist.

Als Sicherung würde ich einfach eine 1A oder 2A Sicherung einlöten, Bauform sollte 0603 sein.
Den Sinn der Sicherung versteh ich aber sowieso nicht. Da geht eine Leiterbahn vom Spannungswandler in die F6003 und direkt in die TH6002, von da aus dann zur Buchse des Laufwerks.

kanne

Das geht ja fix hier... :)
Also für einen Laien: Ich messe an dem ausgebauten Board den Widerstand gegen Masse? Dann bekomme ich auf der einen Seite der Sicherung etwa 3kOhm (der TH6002 zugewandt) und auf der anderen etwa 12MOhm. Etwa der gleiche Widerstand wie durch die Sicherung selbst.
Heisst das jetzt, dass der Kurze nicht auf dem Board ist? Angenommen es käme vom Laufwerk: Was müsste ich dort am besten wie messen?
Entschuldigt bitte, dass ich hier eine Elektronikgrundkurs abfrage... ;)

Nochmal zum Löten: Das Ding ist ja wirklich funzelig. Wie löt ich das am besten. Hab in der Größenordnung noch nicht gelötet. Löt ich die dann "einfach" obendrauf? Ich seh mich damit schon verzweifeln. Aber, wer nicht wagt, der nicht gewinnt. :)

Danke für weitere Unterstützung vorab...

Takeshi

#20
Ok, die Werte sehen gut aus.

Am besten verzinnst du eine Seite der verbauten Sicherung ordentlich. Dann nimmst du dir die neue mit der Pinzette, machst die neu verzinnte Seite der alten Sicherung heiß, legst die neue genau drauf und lässt das Zinn abkühlen. Nun verzinnst du die andere Seite auch noch und damit sollte die Sicherung auf beiden Seiten ordentlich verlötet sein.

Wenn du in der Größenordnung noch nie gelötet hast, solltest du dir vorher eine andere Platine zum Üben suchen.

Edit: Achja, wegen dem Laufwerk. Du kannst da ebenfalls mal an den beiden äußeren Pins gegen Masse messen, ob du da einen Kurzschluss misst, so wie du das mit der Sicherung gemacht hast. Ich denke aber mal da ist nichts.

kanne

Super vielen Dank!
Also am Laufwerk messe ich 14MOhm (+12V vs GND) und 450 Ohm (+5V vs GND)... Soweit so gut... Bin gespannt, was dann mal passieren wird, wenn die Sicherung wieder intakt ist. Vorausgesetzt ich bekomme das hin... ;)
Nochmal eine Frage wegen der SMD Sicherung in Bauform 0603. Wo bekomme ich sowas her? Bei Reichelt, Conrad konnte ich sowas im Katalog nicht finden. Hat mein Conrad um die Ecke sowas trotzdem? Oder wohin könnt ihr mich verweisen?
Habe gesehen, dass bei Sicherungen neben des durchzulassenden Stroms auch ne Spannung mit angegeben wird bzw. flink vs. träge. Muss ich auf noch etwas achten außer 1/2 A?

Das mit der Lötplatine zum üben ist sicher ne gute Idee... ;) Sonst ist am Ende noch mehr an der PS3 hin..

Toller Support hier!

Takeshi

Die Werte klingen auch gut. Da wird die Sicherung wohl "einfach so" durchgebrannt sein. Das passiert normalerweise nie, aber Konsolen hingegen fast immer. Sehr komisch.

Die Spannung ist in dem Fall unwichtig. Die sagt nur aus, wie viel Spannung zwischen den beiden Anschlüssen anliegen darf, wenn die durchgebrannt ist, ohne, dass es da trotzdem Strom durchhaut. Mit so einer kleinen Sicherung kannst du zum Beispiel keine 20kV absichern, auch wenn da nu 100mA fließen. Brennt die durch, liegen zwischen den beiden Anschlüssen 20kV an (sonst ideal 0V) und es fliegen Funken.

Conrad und Reichelt sind da nicht so gut sortiert, was das betrifft. Die sind nicht unbedingt so einfach zu finden.

Takeshi

Das mit der Trägheit hatte ich ja ganz vergessen.

Die gibt an, wie der Name schon vermuten lässt, wie schnell die Sicherung durchbrennt, das ist nämlich keinesfalls "sofort". Es kommt auf den Anwendungsbereich an, was gebraucht wird.
In einigen Schaltungen kommt es beim Einschalten zu Stromspitzen, die über dem normalen Strom liegen. Würde die Sicherung da durchbrennen, wäre das natürlich schlecht. Die Sicherung dementsprechend zu dimensionieren wäre auch keine gute Idee, denn dann müsste der Laststrom bei Defekt viel größer sein als das normale Maximum, damit die Sicherung auslöst. Hier sind also träge Sicherungen besser.
In anderen Schaltungen gibt es sowas nicht, die Spannungsquelle ist jedoch sehr empfindlich und es ist wichtig, dass diese nicht all zu lange durch einen zu hohen Strom belastet wird, sonst geht die mit hoch. Da werden dann flinke Sicherungen benötigt.

Wegen deiner PS3: Probier erst die 1A Sicherung und wenn die wieder durchbrennt, versuchs mit der 2A Sicherung. Hab leider keine Informationen darüber gefunden, wie viel Strom das Laufwerk zieht.

kanne

Super Danke! Das macht Sinn! :)
Ich werd es dann in der Reihenfolge probieren, wenn ich bei dem Versuch nicht eh noch mahr kaputt mache, als eh schon kaputt ist...  ;D


kanne

Leicht OT, aber doch passend:

Was brauch ich am besten zum 0603er löten?

Hab sowohl Lötspitze (spitz) als auch Lötzinn mit 1 mm Breite.  :-\ Da brauch ich sicher was anderes, oder?
Was würdet ihr mir da empfehlen? Was brauch ich noch? Flussmittel, Entlötlitze, etc? Mit wieviel Grad löt ich so ein SMD optimal?
Und, wenn wie in meinem Fall ich auf einen anderen SMD drauflöte? Ändert das was? Fragen über Fragen... Sorry...
Hab nicht viel gelötet bislang. Meine Erfahrung beschränkt sich auf einen JTAG Connector auf nem Linksys Router und Serial Port dazu. Also im Vergleich zu SMD wohl eher Kinderspiel. Eine Werkstatt (Klemmen) fehlt mir auch. Muss mal sehen, wie und wo ich das Board während des Lötens überhaupt plaziere. Antistatikband sollte wohl auch unbedingt dabei sein, was?

Ich bin für jeden Input dankbar! Will ja als SMD Anfänger nicht gleich den Mut verlieren. :)

Danke

Takeshi

Ich löte selbst mit 1mm dickem Lötzinn und ich finde das geht sogar besser, als mit dem ganz dünnen, da in dem dicken mehr Flussmittel drin zu sein scheint.
Sonst brauchst du gar nichts. Flussmittel ist wie gesagt im Lötzinn drin (normalerweise), entfernen musst du es nicht, kannst es aber mit Brennspiritus oder Isopropanol machen. Nicht wundern, das gibt schnell mal einen dünnen weißen Film auf dem Board, mit etwas Anhauchen und einem Wattestäbchen geht das aber auch weg. Kannst aber beides auch drauf lassen, sieht nur nicht so schön aus.
Entlötlitze bräuchtest du, um das Lötzinn komplett zu entfernen, aber überschüssiges Zinn bleibt mit ein klein wenig Geschick auch am Lötkolben haften, der Rest kann dran bleiben. Entlötlitze nutzt du meistens, um entweder bedrahtete Bauteile zu entfernen, oder Lötstellen komplett vom Zinn zu befreien, um neue Bauteile einlöten zu können.

Die beste Temperatur ist von der Lötstelle und der Leistung deines Lötkolbens abhängig. Hat der nicht viel Leistung oder die Lötstelle ist mit viel Kupfer verbunden (entzieht die Wärme), solltest du den Kolben etwas höher drehen, damit das was wird. Ich würde den einfach auf irgendwas zwischen 350°C und 400°C einstellen.

Wichtig: Du brauchst nicht viel Druck. Mit Druck erreichst du gar nichts. Entweder es geht, weil das Zinn weich ist oder es ist noch fest. Drückst du zu fest, geht die Lötstelle nur schneller kaputt, vorallem bei hohen Temperaturen. Mit ausreichend Erfahrung kann man auch mal drücken, aber das brauchst du hier nicht.

kanne

Meine ersten SMD Lötversuche verliefen schwierig. Nach ewig hin und her, entweder zuwenig Zinn auf dem ersten Pad oder Bauteil ist beim draufsetzen mit Pinzette runtergefalen oder, oder, oder, habe ich nun folgende halbgare Situation. Auf der schwieirg zu lötenden Seite (weil dort noch ein IC sitzt) hatte ich den Zinn aufgetragen. Das Bauteil habe ich dort irgendwie fixiert bekommen, mit ein wenig überschüssigem Zinn (bekomm ich weder mit Kolben noch mit Entlötlitze gescheit weg). Auf der anderen Seite mit Kolben an dem ein Tropfen Zinn hing auch irgendwie fixiert. Jetzt ist die Frage, ob ich das so lassen kann.
Die Widerstände der neuen Sicherungsenden gegen GND haben sich jedenfalls gegenüber der kaputten erheblich verändert. Das ist aber sicher noch normal, weil die Sicherung ja selbst nun auch wieder leitet. Das Ohmmeter zeigt mir jedoch stark schwankende Widerstände an. Das läuft von 18kOhm bis 0,5kOhm oder so runter und fängt dann irgendwie wieder bei 18kOhm etwa an. Ist das normal?
Ist das so ok? Was kann ich noch testen, um sicher zu sein, dass ich keine Lötbrücke drin habe? Ich war hier fast am verzweifeln und erstmal froh, dass ichs überhaupt drauf bekommen habe. Bin auch nicht wirklich zitterfrei...

Viele Dank für alle Ratschläge... Könnte auch noch ein Bild hochladen vom Lötergebnis, muss jetzt aber erstmal weg...

Grüße
kanne

Takeshi

Auch auf die Gefahr hin, dass ich das sehe, lad mal ein Bild hoch.

kanne

#29
Ok, auch auf die Gefahr hin, dass Takeshi das jetzt sieht (alle anderen natürlich auch)... Mir graut es schon vor den Rückmeldungen...
Das Multimeter (Ohmmeter) zeigt zwischen dem rechten oberen Pin des dem F6003 benachbarten IC und dem TH6002 etwa 0.3 Ohm an... (Orientierung des zweiten Bildes)...

Wahrscheinlich habt ihr noch nie so ein katastrophales Lötergebnis gesehen... Macht mich ruhig fertig... ;-)

http://ubuntuone.com/p/1Ejq/
http://ubuntuone.com/p/1Ejs/
http://ubuntuone.com/p/1Ejt/

Ich danke euch für jede Rückmeldung... Insbesondere die Frage, ob ihr es wagen würdet, so etwas in Betrieb zu nehmen...  ;D

Grüße
kanne