Veritable Nachrichtenquellen

Begonnen von hide, 29. Mai 2018, 00:02:15

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Mich würde mal interessieren welche Nachrichtenquellen ihr für euren täglichen Informationsinput (Politik) nutzt. In Zeiten wo Fake-News zum Kampfbegriff geworden ist und ein Großteil des etablierten Nachrichtenangebotes nur dpa Meldungen wiedergibt. Bis zu den Ereignissen in der Ukraine 2014 habe ich eigentlich nur auf tagesschau.de gelesen, dann war ich eine Weile ziemlich verdrossen was Nachrichten angeht, überall nur der gleiche Müll, evtl. mal etwas mehr oder weniger pietätvoll interpretiert, aber im Prinzip nur widergekäute dpa Meldungen. Ausländische Nachrichtenangebote, wie BBC, CNN oder France24 auch nur der selbe Müll. Sputnik oder RT machen auch Propaganda (mit dem Unterschied dass sie wenigstens dazu stehen), immerhin mal eine andere Sichtweise, aber veritabel würde ich das auch nicht nennen. Als wirklich unabhängig empfinde ich nur Telepolis von heise. Ein gutes Beispiel dafür ist die Berichterstattung zu den aktuellen Ereignissen in Spanien. Während Tagesschau, Zeit oder Spiegel die aktuelle Korruptionsaffäre der PP lediglich oberflächlich ankratzen und die Verstrickung des Ministerpräsidenten vollkommen unterschlagen, vom nahezu identischen Wortlaut mal ganz abgesehen, kann ich auf Telepolis Hintergründe und Links zu Primärquellen finden.

Leider sind auch bei Telepolis einige Artikel sehr subjektiv, aber trotzdem mit Quellen und weiterführenden externen Verweisen hinterlegt.

Klauserus


Also für Politische Dinge die lokale Tageszeitung. Im Netz die TAZ oder Süddeutsche.
Aber was Politik betrifft meistens Sparten-Radiosender oder erste deutsche Fernsehen.

Donnerstags dann immer der gute alte Böhmin :)
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..irgendwo muss noch eine FAT sein

Takeshi

Tagesschau als Sendung und Nachrichtenseite habe ich auch lange Zeit als primäre Nachrichtenquelle genommen. Unter anderem durch Fernsehkritik.TV bin ich drauf aufmerksam geworden, wie teilweise einseiteig die berichten, oder grobe Fehler machen. Das war glaube als das mit der Krim war. Hab das dann immer kritischer betrachtet, aber noch geguckt. Irgendwann sind mir ständig auch so schon Dinge aufgefallen, weshalb ich die Tagesschau und eigentlich alle Nachrichtenseundungen der Öffentlich Rechtlichen nicht mehr gucken kann. Man merkt immer mehr, das primäre Ziel ist es nicht mehr zu informieren. Ein weiteres einschneidendes Erlebnis war, als ich bei ich glaub N24 (!) seriöser berichtet hatte als die ARD. Da wurde mir klar, Tagesschau gucke ich besser nicht mehr. Das gilt aber nicht nur für die Nachrichtensendungen, sondern echt alles, was mit Politik zu tun hat, die ganzen Talk Shows oder auch Satire wie die heute-show, Neo Magazon Royale oder Extra 3. Alles Sendungen, die ich so richtig geschätzt habe, aber inzwischen unguckbar.

Insgesamt gestaltet sich das als echt schwierig. Ich lese meistens Welt und WAZ. Die sind auch nicht wirklich objektiv, aber was Objektiveres habe ich noch nicht gefunden, was das Tagesgeschehen angeht. Telepolis hab ich auch mal entdeckt und als ziemlich seriös befunden. Allerdings habe ich es noch nicht geschafft da häufig reinzugucken. Hab aber auch schon Artikel gefunden, die sehr ich fragwürdig fand, war meine ich was mit Feminismus.

Irgendwann hatte ich mal verschiedene Nachrichtenportale durchgeguckt, wobei eigentllich alle durchgefallen sind. Irgendwo informieren muss man sich dann ja aber durch. Die taz ist bei mir komplett durchgefallen, als ich in den Artikeln häufiger den Suffix "_innen" gefunden habe. Das disqualifiziert einfach von jeglicher Seriösität. Die SZ schien meine ich ganz okay, hab mich dann aber auf andere Seiten fixiert.

RT war beim letzten G20-Gipfel (traurigerweise) meine top Quelle, da die überall einfach die Kamera draufgehalten haben und nicht versucht haben durch Weglassen und Interviews mit Relativisten das Geschehen in ein anderes Licht zu rücken.

Wenn ich es heute mal genau wissen will, gucke ich mir meistens Artikel zu einem Thema auf verschiedenen Seite an und bilde mir einen Mittelwert, so richtig verlässlich finde ich da keine Seite. Viele "unsichere" Quellen nutze ich auch mehr oder weniger gezielt, um auf Themen aufmerksam zu werden und dann danach nach seriöseren Quellen zu suchen.

Klauserus


Fazit: Gut informiert sein bedeutet, gut viel Arbeit  ;D

sehr traurig eigentlich...
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Takeshi

Ja richtig, so sieht es aus. Traurig ist da vorallem deshalb, da die Öffentlich Rechtlichen richtig viel Kohle von uns bekommen und eigentlich rechtlich verankwert dazu verpflichtet sind vernünftig zu arbeiten, aber sie machen es bewusst nicht. Eigentlich sollte da mehr drin sein als das, was sie täglich abliefern.

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Zitat von: Takeshi am 01. Juni 2018, 14:35:26
Ja richtig, so sieht es aus. Traurig ist da vorallem deshalb, da die Öffentlich Rechtlichen richtig viel Kohle von uns bekommen und eigentlich rechtlich verankwert dazu verpflichtet sind vernünftig zu arbeiten, aber sie machen es bewusst nicht. Eigentlich sollte da mehr drin sein als das, was sie täglich abliefern.

In den Randzeiten und auf Spartenkanälen liefern die ÖR teilweise wirklich gute Arbeit ab, z.B. Phoenix-Runde, Monitor oder Die Anstalt. Das Angebot für die Hauptzeiten und den Quotenstärksten Sendern hingegen ist eine Frechheit.

Bleibt da noch die eklatante Geldverschwendung. Da bemägelt man die "ach so furchtbaren Pensionslasten", aber da stör ich mich viel mehr dran, dass ARD und ZDF zu jeder WM, EM oder Olympiade eigene Studios aufbaut und separate Teams hinschickt, statt da einfach Synergien zu nutzen oder man lächerliche Summen für Günther Jauch und Klaus Kleber aus dem Fenster wirft. Ich könnte mit dem Rundfunkbeitrag wesentlich besser leben, wenn sie einfach das tun würden wozu sie da sind, nämlich Bildung und Aufklärung. Subjektiv empfinde ich das Programm aber eher als 5% Bildung, 5% Aufklärung, 50% Propaganda (hust Rundfunkräte hust) und 40% Trashunterhaltung.

Takeshi

Dem kann ich größtenteils zustimmen. Wobei ich finde, dass es auch zu "Randzeiten" immer mehr Müll gibt, der einem Vorgesetzt wird und die Anstalt (hab ich nie wirklich geguckt) ist auch gern mal Mist, was ich so sehe, aber es scheint zumindest nicht das Grundkonzept zu sein Scheiße zu produzieren, da gibt es teilweise echt gute Sendungen.

Deine grobe Einschätzung der Anteile des ÖR Fernsehens teile ich dann auch gleich noch, das schätze ich genau so ein. Und ich finde auch, würden die das machen, wozu sie da sind, würden sie VIEL weniger Geld benötigen, bei 5 € Zwangsabgabe für keine Propaganda und keinen Trash würden sich auch (fast) keine Leute mehr aufregen. Und ich finde es wichtig, dass es die 10 % sinnvollen Inhalt gibt, weshalb ich ständig in die unangenehme Situation gerate das Konzept ÖR zu verteidigen, obwohl ich diese 90 % schlimm finde und die Kosten dafür auch und mein Gegenüber das genau so sieht, nur die 10 % schon gar nicht mehr mitbekommt.

Aber zum eigentlichen Thema: Wir könnten hier ja mal eine Übersicht über verschiedene Nachrichtenquellen erstellen, was jeder so kennt. Vielleicht ist die ein oder andere Quelle ja bekannt, aber schlicht in Vergessenheit geraten. Einige hatten wir ja schon genannt.

Mich würde auch interessieren, was es so für kleinere lokale Nachrichtenseiten gibt. Da hab ich schon interessante Dinge erfahren, die in der globaleren Presse ganz anders dargestellt wurde. Nur auf die Seiten kommt man kaum, wenn man nicht von dort ist. Die folgenden Seiten konnte ich jetzt auf die Schnelle zusammentragen.

Berliner Zeitung (?) (von Bild)
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Deutsche Wirtschaftsnachrichten
FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung (will kein HTTPS)
Focus Online (meiner Meinung nach Trash)
Huffingtonpost (?)
Lüneburger Nachrichten
n-tv
Polizei-Presse-News
Sächsische Zeitung
Süeddeutsche Zeitung (will keine Nutzer mit Adblocker)
Spiegel (will kein HTTPS und auch keine Nutzer mit Adblocker)
taz
Telepolis (heise)
Tichys Einblick (alternativ, aber glaub noch ganz okay)
Wallstreet Online (nicht nur Wirtschaft)
WAZ (NRW)
WELT
WirtschaftsWoche (nicht nur Wirtschaft)
Zeit