Li-Ion Akku tauschen bei Laptops, Charger reset, neustart von bq29330

Begonnen von Viper-Bastler, 20. August 2016, 09:25:50

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Viper-Bastler

So, meine lieben Kolophoniumjunkies.
Hab also versucht einen toten Sixpack Lionen auszutauschen und entdeckt, dass nicht der Akkupack tot ist sondern der Charger-Chip oder Controller oder auch "Supervisor" bq 29330 einen defekten Akku vorgaukelt.
Hab das Datenblatt zum Chip und demnach kann man ihn neu starten wenn man Spannung auf den Eingang "PACK" gibt. erst danach schaltet er den Vss Eingang frei und läuft mit Akkuspannung selbständig weiter.

Leider bin ich damit Erfolglos.
Habe 2 Platinen mit je 2 dieser Chips und kann keinen davon neu starten. ( Li-Ion extern mit Balancer voll geladen )
Im Sony Vaio Akku ist ein anderer Chip: R2J240 10F. Finde kein Datenblatt dazu, kann ihn daher nicht resetten.

Zudem frage ich mich weshalb 2 dieser bq 29330 auf einer Akkuplatine sind ?

Für die Unwissenden: Li-Ion aufladen ist eine komplexe Sache. Diese Chips sind die komplexesten passiven IC die ich je gesehen habe.
Diese Dinger haben sogar ein Programm um einen tiefentladenen Li-Ion  wieder zu beleben. Es nutzt nur niemand diese Möglichkeit. Ganz im Gegenteil. Die ICs speichern Probleme beim Laden und begrenzen selbständig die Minimal und Maximal Ladung. Bei Unterspannung schalten sie ab und starten nicht wieder. Was Unterspannung ist bestimmen sie anhand des bisheringen Ladungsverlaufes teilweise selbst.

Daher werfen wir Akkus auf den Müll die noch volle Möhre Leistung hätten. Nur weil der Supervisor die Ladung begrenzt oder ganz offline ist.
Mario der L?tkolbenakrobat

RalleBert

Ja, die gehen teilweise auch nach Ladezyklen, ganz blöd, aber der Hersteller will ja auch leben...

Ich hatte mal einen Akkupack, da waren auch Sicherungen drauf. Schon mal geschaut/gemessen?

- veni, vidi, ferruminavi -
- ich kam, ich sah, ich l?tete -

Takeshi


Viper-Bastler

Freilich. Ich muss das Datenblatt von dem bq nochmal genau lesen. Ev. muss ich erst den Fehlerspeicher löschen. Is tricki bei 30 Pins und 4 x 8mm Größe. Das Ding ist programmierbar. Die Pins sind aber einfach zu klein. Löten unterm Mikroskop ist nicht lustig.
Mario der L?tkolbenakrobat

Takeshi

Unter einem Mikroskop kann ich eh nicht löten, das geht mit bloßem Auge viel besser. Hab noch nichts gehabt, was ich so hätte nicht löten können, also es geht theoretisch. Aber mit nem Mikroskop oder einer Lupe kann ich nicht mal die mittelgroßen Teile löten.

Übrigens, es könnte sein, dass zwei der Chips verbaut sind, weil ein Chip immer 3 Zellen steuert, macht bei 6 Zellen dann zwei Chips.

Viper-Bastler

#5
Ja, klingt logisch, aber es sind immer 2 Zellen parallel. Mein externer Lader ( IMAX B6AC ) macht bei parallelen Zellen keinen Unterschied zu ner einzelnen.



Das Thema Akku ist zumindest für mich interessanter geworden als erwartet. Daher poste ich hier mal die Datenblätter die ich habe:
http://www.werbemousepads.de/pdf/bq29330.pdf
http://www.werbemousepads.de/pdf/tpc8018-H.pdf
Das zweite ist das einzige was ich zum R2J finden konnte. Der IC ist in allen Sony Vaio Akkupacks.



Links korrigiert - Rallebert
Mario der L?tkolbenakrobat

RalleBert

Den BQ kann man lt. Datenblatt per I²C Bus ansprechen, nur ist die Frage, was man da auslesen bzw. verwerten kann. Der zweite IC ist doch nur ein "dummer" MOSFET, der hat mit Fehlerspeicher ja nix zu tun.

Wegen des Lötens: Habe auch einen Akku (Fujitsu) mit einem BQ, der Pitch ist fies klein, so wie bim PS2 CXD etwa, aber das geht. Oft sind aber große Testpunkte auf der Platine, schau doch mal nach vielleicht hast Du Glück und findest den gesuchten Pin. Wenn es zu klein ist nehme ich gerne die Lupenbrille, nur muß man da dann auch nah ran mit der Nase an den heißen Lötkolben...

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DerVix

Habe das Ladegerät auch, nur ohne eingebautes Netzteil, haste du das Original Produkt von SkyRC?

Viper-Bastler

Originalprodukt ? keine Ahnung. Hab exakt das Ding auf dem Bild. Die Anschlüsse für die Balancer musste ich aber selber zusammenlöten und kleben.

So, und jetzt die Lötkolben anspitzen und aufpassen:
YES WE CAN !  ;D

Alle Youtube Videos zum Thema Akkupack ersetzen sind falsch. Zumindest hab ich keine richtigen gefunden. Da wird immer der Akku getauscht oder extern geladen und angeblich ist dann wieder alles OK. Ohne den Chip zu resetten und neu zu starten ??? Wohl eher nicht.

Beim bq29330 ist
Pin 30-xalert zum rücksetzen,
Pin17-pack zum Neustarten. 3,7V reicht nicht, braucht 8 bis 12V
Pin24 ist für LED. Wenn die leuchtet ist der IC in Betrieb.
Wenn dann noch keine Spannung an den Kontakten ist, ist die elekrochemische Sicherung durch.

Meiner bringt wieder Saft ( zumindest im Trockendock. Ob er auch wieder normal zu laden ist weiß ich erst wenn er wieder im Laptop ist. Könnt ja sein, dass ich bei meinen Lötereien was beschädigt habe. ( ... bin stark weitsichtig, alles unter einem Meter Abstand seh' ich nicht. Ist beim Löten durchaus suboptimal )
;D
Mario der L?tkolbenakrobat

Viper-Bastler

Update: Akku ist im Laptop, Acer Aspire, und wird geladen. Angeblich in 28 Minuten bei 100%.  ;D
.. und jetzt zum Sony Akku. :D
Mario der L?tkolbenakrobat

Takeshi

Es kann schon sein, dass es hilft einzelne Akkus zu laden. Bei Unterschreitung der Spannung kann der Balancer den Akku ja als defekt ansehen und ihn gar nicht mehr laden. Nach dem Laden wird er dann wieder akzeptiert. Er kennt zwar den Ladezustand nicht, weshalb der Akku sich seltsam verhalten könnte, aber das könnte sich nach mehrmaligem Laden und Entladen von selbst regeln.

Also klar, den Chip zurückzusetzen ist auf jeden Fall besser, aber es kann auch ohne gehen.

Viper-Bastler

Nein, ohne geht's definitiv nicht. Bei Problemen schaltet der Chip ab und egal wie voll oder neu die Akkus sind. Der Bq bleibt offline bis zum manuellen Reset und Neustart. 
Mario der L?tkolbenakrobat

RalleBert

Die sollten Diagnosebuchsen an ihren Akkupacks vorsehen. Mit Werkzeugakkus ist das wohl ähnlich, ich habe vor, demnächst mal die von meiner guten Makita Akkubohrmaschine zu zerlegen. Gelesen habe ich, das sich neue Akkus dann ebenso schwach verhalten sollen, wie die alten. Da sitzt eben auch ein "intelligenter" Steuerchip drin.

Könntest Du dein Vorgehen mit den Notebookakkus hier kurz als Tutorial runterschreiben, mit genauer Angabe der Spannungen und Potentiale? Hast Du die Spannungen extern hergeholt oder vom vorgeladenen Akkupack abgezweigt? Das läßt sich sicher dann auch auf andere Controller der Serie und evtl. auf ganz andere übertragen.
Danke schonmal!

- veni, vidi, ferruminavi -
- ich kam, ich sah, ich l?tete -

Viper-Bastler

Ich kenn jetzt drei verschiedene Chips. Im HP Akku ist ein aktiver MC. speziell als Ladeüberwacher (Supervisor) programmiert.
Man braucht immer das Datenblatt zum jeweiligen Chip. Ich seh' demnächst auch mal nach den "Info-IC". Der gibt serielle Daten aus zum Zustand des Akku. Das ist es was windows unten rechts anzeigt.

Mein "erneuerter" Akku hält eine Stunde. Ein wirklich neuer hält auch exakt eine Stunde. Aber Windows meint noch immer ich müsse den Akku tauschen.
Hab was übersehen.
:<<
Mario der L?tkolbenakrobat

Viper-Bastler

#14
Kann jetzt hier noch etwas hinzustricken. Ev. hilft es ja mal jemandem.
Hab am Fr. ein Samsung galaxy S3 oder 4 , keine Ahnung, auch egal, bekommen.  ;)
Ist nass geworden und lässt sich trotz kürzlich erneuertem Akku nicht laden oder starten.
Hab, wie auf dem Bild zu sehen erst mal den Akku direkt an ein regelbares Netzteil angeschlossen. Akku hatte 0V, mausetot. - Eine Sekunde 3,7 drauf und er hielt die 3,7 konstant. So schnell geladen ? Glaub ich nicht. Zuvor hatte ich 5V über USB eingeleitet und am Akku: 0V. Da kam nix an.

Jetzt lässt sich der Akku wieder über USB laden. Anzeige zeigt an, dass geladen wird,- und ich vermute in einigen Minuten kann ich das Ding wieder einschalten.

Händi und/oder Akkuelektronik scheinen einen Failsafe zu haben. Ein kurzer 3,7V Impuls reichte aus um die Spannung aus dem Akku zu befreien  ;D und das Aufladen über USB wieder zu ermöglichen.



Dranstrick: Es läuft. Jetzt sehe ich auch, dass es sich hier um ein S3 Neo handelt. Keine Ahnung was das ist ... ;D
Mario der L?tkolbenakrobat