[Test] Aoyue 732 Int Quartz - IR Lötstation

Begonnen von LiquidX, 20. Juni 2011, 00:35:46

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LiquidX

So liebe Freunde, hier ein Testbericht über die Aoyue 732 Int

Nachdem ich nun knapp ein Jahr mit einer Welder T862 rumgekrepelt habe, musste nun was neues her.

Aoyue 732 Int Quartz



Technische Daten
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Infrarot (IR) Lötsystem
Power Input  230V / 50Hz
Output-Voltage 15 - 24V AC, Preheater 220VAC
Stromaufnahme 2100Watt

Verbrauch Quartz-Gun 500W, Preheater 1500W, Lötkolben 75W

Temperatur 00°C-480°C (Infrarot)
50°C-350°C (Preheater)
200°C-480°C (Lötkolben)
Heizungstypen Gun: Convection Quartz Infrarot
Preheater: Quartz Infrarot
Lötkolben: Keramik Heizelement
Maße der Heizstrahler Gun: 60 x 60mm
Preheater: 310 x 310mm
Maße des Hauptgerätes  520 x 370 x 410mm
Maße des PCB Halters 450 x 280 x 134mm

Vorteile
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- Die Station Aoyue Int. 732 verbindet einen großen Preheater mit einem high power Quartz Top Heater (Gun) und einer bleifreien Lötstation.

Mit dieser Station ist es nun möglich 3 Arten der Reparatur an z.B. Gamestations durchzuführen

- Mit dem internen Temperatursensor kann man Reballen oder schon verlötete Chipsätze nachlöten
- Mit dem externen Temperatursensor können Sie den manuellen Reworkprozess selber kontrollieren
- Der vollautomtische Reflow Prozess kann durch den Anwender auch verwendet werden.

Durch Sensoren, welche am PCB befestigt werden können, ist eine präzise Temperaturkontrolle möglich, dies verringert Temperaturbedingte PCB Bord Schäden
Es werden zwei Sensoren verwendet um die Temperatur zu überwachen und zu kontrollieren ein weiterer Sensor dient zur Überwachung anderer Bereiche der PCB, die gegebenenfalls Temperaturempfindliche Bauteile beinhalten.

Der 310x310mm große Quartz-Preheater mit 1500Watt minimiert PCB Bord verzug. Die 60x60mm große Quartz-Gun arbeitet mit 500Watt sehr zuverlässig um BGAs zu verlöten.

Das System ist it dem neuen PCB Bord Haltesystem von Aoyue ausgestattet, dieser Multipoint Halter hat neun Sicherrungsschrauben um auch unterschiedliche Bordgrößen sicher festhalten zu können.

Das System ist CPU gesteuert und verfügt über eine einfach zu bedienende digitale Anzeige. Das Gerät hat einen eingebauten Überhitzungsschutz, der die Temperatur begrenzt. Das System begrenzt automatisch den Temperaturanstieg (Industriestandard) dieser beträgt dann nur noch 3°C pro Sekunde. Dies minimiert Schäden an empfindlichen elektronischen Bauteilen und sorgt für einen sauberen Arbeitsprozess.

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Die beiden oberen Absätze sind die Original Produktbeschreibung und deren Daten

Und ich selbst kann dies nur bestätigen.

Da man 7 verschiedene Programme mit jeweils 9 Segmenten Programieren kann, ist ein schneller Wechsel der einzelnen
Chip- oder Lot-Arten kein Problem. Die Programmierung gestaltet sich da schon nen bisschen umständlicher.

Habe nun "MEHRERE" !!!! PS3s, Xbox360, Laptops, PC-Mainboards und Grafikkarten Reballed & Reworked und bin mittlerweile auf den manuellen Reworkprozess übergewechselt.
Auch die Temperaturüberwachung mittels 3er Sensoren ist sehr gut geregelt.
Einige berichten über ungenaue Temperaturanzeigen, jedoch hab ich das bei mir mal mit nem LaserTemperaturMessgerät geprüft und kann diese
Aussagen NICHT bestätigen.

Auch PCB-Verzug ist mit diesem Gerät kein Thema mehr, da das ganze Board geheizt wird.

Kleiner Nachteil ...
Man kann beim PreHeater keine Heizsegmente ausschalten oder die Heizfläche reduzieren, was zu Folge hat, das bei einer BoardTemperatur ab etwa 190°+ die Kondensatoren bei 360erXboxen zu kochen beginnen.
Aber das dürfte durch schnellere Lötzeiten zu beheben sein...
(Popcorneffekt dabei nicht ausser Acht lassend !!!)

... Fazit:

Ich für mich bin von dem Maschinchen überzeugt und hab mich nach recht kurzer Zeit gut drauf eingearbeitet

... über Tipps, Anregungen oder Infos wäre ich erfreut
Ich kann tote Konsolen sehen...


Mit einem Draht klappt es nicht,
ab zwei kann man verwechseln.

Schwarz auf Rot und Plus auf Minus
- !!! Bitte nicht nachmachen !!! -

ooGabrioo

Habe auch diese BGA Station..
.. ich bin auch sehr positiv überrascht.. Sehr Leistungsvoll..

Dein Problem mit den Kochenden Kondensatoren hatte ich auch.. jedoch nur wenn ich die CPU abnehmen möchte. Bei der GPU ist das kein Problem.

Wie hast du das Problem gelöst?
Arbeite zur Zeit mit der Station im "Type1" Modus

Hast du evlt. einpaar Tipps für mich?

Gruß

LiquidX

#2
Hi ooGabrioo

Auch ich arbeite derzeit viel mit dem Type1-Modus, jedoch wohl eher aus Bequemlichkeit und weil mir das Programmieren nen bisschen umständlich ist.

Ausserdem sind nicht alle Boards und Lote gleich (Gebacken/Geföhnt=Höhere Schmelztemperaturen).

Bei Type0 fehlt mir der dritte Temperatursensor (C) den ich zur Kontrolle der umliegenden Bauteile (RAMs/Elkos) nehme.

Die kochenden Kondensatoren sind jedoch in CPU-Nähe echt ein Problem.
Hatte bisher 4 Xboxen an denen ich an die CPU musste und egal ob mit Abschirmung/Abdeckung oder Verpacken der Elkos... Sie blähen bei einer Temperatur ab 180°C auf ... ab 200 wird's dann kritisch und bei 210°C sollte man die Augen nicht über solch einen Kondensator halten.

Bei 220°C kriegt man erst die CPU runter... und die Elkos gehen drauf.
Umständlich ist dann das Austauschen selbiger

Aber was macht man nicht alles um aus TOTEN XBOXEN nahezu NEUE JTAG-BOXEN zu machen ;)

Ich denke da lohnt sich der Aufwand die Elkos zu tauschen.
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Mit einem Draht klappt es nicht,
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RalleBert

Ich kenn die XBOX nu nicht so genau - eigentlich gar nicht. Wäre es nicht möglich, die Cs vorher sauber runter zu löten? Dann gibts auch kein Temp.problem mehr ::) (nur so ´ne Idee...) ::)

- veni, vidi, ferruminavi -
- ich kam, ich sah, ich l?tete -

LiquidX

... oder so, :):):)  ;D

... aber wieso einfach wenn's auch umständlich geht *ironie*

Meine vier JTAG-Boxen waren Testobjekte/Tote Konsolen ... also aus drei mach eine funzende usw..
Da sind also mehr als genug Kondensatoren übrig geblieben.

Klar kann man die vorher ablöten, allerdings hatte ich vier verschiedene Methoden ausprobiert und bei allen killt's die Elkos.

FAZIT:
Wenn CPU Chiplift, dann umliegende Elkos entfernen !!!

:-\ :-\ :-\
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Takeshi

Elkos entfernen macht bei der Xbox360 keinen Spaß, auch wenn das geht. Hab da schon einige ausgeschlachtet. GPU reballen, ohne die Elkos zu entfernen ist echt heikel.

we3dm4n

Also ich habe keine Probleme damit. GPU und CPU gehen mittlerweile problemlos mit meiner Reworkstation runter (von CTBrand).

Klar, man brauch so um die 225°C bei diesem Scheißlot und bewegt sich dabei haarscharf an der max. Temperatur, die der Chip verträgt bzw. darf die 225°C wirklich nicht lange dem Chip antun, aber es geht mit etwas Übung.


Ich mach eine Grenze aus Kaptontape um den jeweiligen BGA. Darauf klebe ich dann Aluminiumklebeband (wie eine Mauer) und dadurch sind die Elkos genug geschützt. Die erreichen da max. eine Temperatur (an der Außenhülle) von 100°C und das können die schon einige Zeit ab. Bis jetzt habe ich es noch NIE geschafft einen Elkos zum kochen zu bringen, evtl. heizt ihr mit zuviel drauf?

Takeshi

Ich mach da auch was drum. Nur wird das Board ja von unten erhitzt, die Elkos hängen voll auf Masse und bekommen daher über den Pin die Temperatur voll ab. Man sieht den Elkos nicht immer was an, aber ich kann mir schon vorstellen, dass die trotzdem gelitten haben.

LiquidX

Die GPU geht ja noch, nur bei der CPU tanzen die Elkos zu nah am Feuer.

Das Auslöten ist echt immer ein Kampf...

- Die Kondensatoren mit bleihaltigem Lot verzinnen
- Kondensatoren durch kippeln Stück für Stück vom Board löten
- Lotgefüllte Löcher mittels HotAir + kleinster Düse bei etwa 290-320°C im Abstand von etwa 1cm
  flüssig werden lassen und dann durchpusten
- Board entzinnen, bleihaltig verzinnen
- CPU entzinnen, bleihaltig verzinnen anschließend reballen
- Jetzt wird's kniffzlig... -> Reballte CPU auf den verzinnten Pads ausrichten (UV-Flussmittel/Löthonig erleichtert die Arbeit)
- Und dann aufbrutzeln ...

Hierbei zu beachten:
Das Board und CPU in kleinen Schritten (10°C) etwa auf 75% der Endtemperatur bringen... Gestartet wird bei 60°C
Ist die Temperatur am Chip etwa 170°C, dann den TopHeater um 10°C verringern (verhindert Popcorneffekt)
Board dann auf 190°C aufheizen und die CPU auf 180°C etwa 90 Sekunden braten lassen.
Zum Abschluss dann CPU auf 190° und Board auf 210°C
... und zusehen, wie sich die CPU auf's Board saugt und ausrichtet.

... Tataaaaaaaaa  ;D ;D ;D
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LiquidX

... wie Takeshi schon sagt, ... die Elkos hängen alle schön an Masse, die ja auch noch nen schönen dicken Wärmeleiter (Dicke LeiterAutoBahn) haben.

Die kriegen auf jeden Fall immer die Boardtemperatur ab...

Entweder ist man zu schnell und der Chip ploppt oder zu langsam und die Elkos ploppen.

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we3dm4n

Ja, die Elkos hängen fett auf Masse. Ich heize mit 180°C von unten, dadurch erreiche ich eine ungefähre Boardoberseitentemperatur von 100°C und halte das über den gesamten Prozess, gab bis jetzt wirklich noch keine Probleme. Zur Not einfach mit einem Lüfter empfindliche Bauteile parallel kühlen.

otisdriftwood

Darf man fragen was du dafür hinlegen musstest? War bestimmt nicht ganz billig.

RalleBert

Geschätzt zwei dicke, sehr dicke Lappen (ca. 1000€)

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LiquidX

#13
Jep, mit nem bisschen Zubehör und Equipment drumrum etwas mehr.

Aber der Einsatz ist schnell wieder raus...

Hab grad zwei MacBook Pro Reparaturen erledigt und schon nen drittel des Preises wieder raus

...wenn ich Gravis-Preise für die Reparatur genommen hätte, dann wäre die Maschine schon beim ersten MacBook bezahlt gewesen.

Gravispreis für's LogicBoard des MacBook Pro liegt bei 1200€
Ps: Das Board selbst kostet nur ca. 600Eronen
::) ::) ::)
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Takeshi

Zitat von: LiquidX am 06. Juli 2011, 01:12:27
Hab grad zwei MacBook Pro Reparaturen erledigt und schon nen drittel des Preises wieder raus

Ja gut, bei nem MacBook kein Wunder. Wenn das Teil ein Vermögen kostet, kann so eine Reparatur ja auch gern mal ein halbes Vermögen kosten ;)